Kapitel X – Benedikt XV. und die Zentralmächte

Päpstliche Friedensbemühungen 1917

Der Regierungsantritt Kaiser Karls veränderte auch die Beziehungen Österreich–Ungarns zum Vatikan. Am 24. Mai 1915 hatte der k.u.k. Botschafter beim Heiligen Stuhl Prinz Johannes Schönburg–Hartenstein seinen Kollegen, Conde dela Vinaza, den Vertreter Spaniens, autorisiert, die Geschäfte der Donaumonarchie während des Krieges mit Italien zu führen.[i] Schönburg–Hartenstein hatte  am 25. Mai 1915 Rom verlassen, sein Stellvertreter, Graf Moritz Palffy, residierte nun in Bern. Schönburg hielt sich in Lugano auf, wo sich die Vatikanbotschafter Preußens (Otto von Mühlberg) und Bayerns (Otto Ritter Frh zu Groensteyn) niedergelassen hatten. Schönburg war nicht dauernd in der Schweiz, er lebte auch auf seinen Gütern in Böhmen und Salzburg.[ii]

Kaiser Karl hatte Benedikt XV einen Entwurf des Friedensangebotes der Zentralmächte (12. Dezember 1916) noch vor der Thronbesteigung übersandt und den Papst ersucht, seinen gesamten Einfluß aufzubieten, den Krieg zu beenden.[iii] Der Kaiser wünschte freundliche und sehr herzliche Beziehungen zum Heiligen Stuhl, denn als katholischer Monarch wollte er Papst und Kirche respektieren, auch wenn seine”[…]Position gegenüber den antiklerikalen Massen schwierig war[…]”.[iv]Der neue Wiener Nuntius Teodoro Valfrè di Bonzo schien kein Garant für solche Beziehungen; es war ein offenes Geheimnis, er betrieb die Geschäfte der Entente.[v] Sehr bald rutschte er auf dem Parkett des Wiener Hofes aus, als er versuchte, zugunsten von Erzherzog Joseph August den calvinischen Ministerpräsidenten Stephan Graf Tisza bei der Krönung Karls IV. auszuschalten. Das war ihm mißglückt.[vi]

Impressionen aus Wien, die Versorgungslage der Großstadt dramatisch verzerrend, fanden aus einem seiner Privatbriefe den Weg in die Entente–Presse. Danach war die Empörung groß. Der deutsche Nachrichtendienst durchleuchte nun gründlich die Biographie von Monsignore Valfrè und gab dessen Affairen als Bischof von Cuneo bekannt. Damals soll Kaiser und König Karl die sofortige Abberufung des Nuntius verlangt haben.[vii] Neben dieser Fehlbesetzung sorgten an der Wende von 1916/1917 das Funerale für Kaiser Franz Joseph, französische Kardinalsernennungen und das Schweigen des Papstes zum Friedensangebot der Zentralmächte (12. Dezember 1916) für Verstimmungen zwischen Wien und dem Heiligen Stuhl.[viii] Auch hatte der Papst in Österreich Weihnachtsgaben an italienische Kriegsgefangene verteilen lassen, und in Rom hielt der Franziskanerpater Michelangelo Draghetti politische Predigten gegen die Donaumonarchie. Überdies mußte der päpstliche Geheimkämmerer Rudolf von Gerlach, die wichtigste direkte Kontaktperson der Zentralmächte zum Papst, der Spionage bezichtigt, Italien verlassen. Man vermutete Papst Benedikt XV. in Gesellschaft des französisch eingestellten Kardinalstaatssekretärs und der ententefreundlichen Kurie ganz in den Händen der Gegner.[ix]

Um die Beziehungen zu verbessern und den direkten Kontakt zum Papst herzustellen, beauftragte Kaiser Karl am 8.Jänner 1917 Prinz Johannes Schönburg–Hartenstein, die Leitung der österreichischen Botschaft beim Heiligen Stuhl wieder zu übernehmen. Der “feine und höchst sympathische Diplomat”[x] residierte ab 1. März 1917 in Bern, in direkter Verbindung zum vatikanischen Geschäftsträger, Monsignore Francesco Marchetti–Selvaggiani.[xi]

Auch Papst Benedikt XV. versuchte, die Beziehungen zu Österreich–Ungarn zu verbessern. Er sandte Rudolf von Gerlach nach Wien, um sich zu orientieren.[xii] Gerlach und Valfrè di Bonzo berichteten übereinstimmend von der Enttäuschung Kaiser Karls, “[…]daß der Papst nichts für den Frieden und für einen katholischen Staat wie Österreich macht[…]”.Der Kaiser fühlte sich im Stich gelassen und erwartete vor Ausbruch der italienischen Frühjahrsoffensive einen öffentlichen Friedensappell des Papstes. Er und die Kaiserin wünschten Zeichen päpstlichen Wohlwollens, einen freundlichen Akt gegenüber Österreich.[xiii] Benedikt XV. teilte am 20. Februar 1917 dem Kaiser mit, er habe das Friedensangebot der Zentralmächte verspätet erhalten und kein Mittel unversucht gelassen, den raschen Abschluß eines gerechten und ehrenvollen Friedens zu fördern. Monsignore Valfrè würde weitere Informationen geben.[xiv] Bei der Überreichung des Briefes eröffnete der Nuntius, England und Frankreich hätten sich gegen jeden öffentlichen Schritt des Papstes ausgesprochen. Beide Mächte seien jedoch bereit, über annehmbare und diskutable Friedensbedingungen zu verhandeln. Valfrè berichtete auch vom Geburtstagsbrief Benedikts XV. an Kaiser Wilhelm II.[xv] und versicherte, die französischen Kardinalserhebungen entbehrten jedes politischen Charakters. Das öffentliche Funerale für Kaiser Franz Joseph wäre wegen der schwierigen Situation im Krieg unterblieben und der Papst würde Ostergeschenke an die österreichischen Kriegsgefangenen in Italien verteilen lassen. Gerlach, Opfer der italienischen Presse, habe mit päpstlicher Zustimmung spontan Rom verlassen, Draghetti Predigtverbot erhalten.[xvi] Über Schönburg–Hartenstein erfuhr man dann vom Protest Benedikt XV. gegen den “[…]Raub des Palazzo Venezia[…],”die italienische  Besetzung des österreichisch–ungarischen Botschaftsgebäudes in Rom.[xvii] Die Entente attackiere deshalb den Papst und übe wegen des U–Bootkrieges eine < starke Pression > aus. Da weder Österreich–Ungarn noch Deutschland die Möglichkeit hätten, sich in Rom durch ihre Vertreter zu äußern, werde der Papst schweigen. Das Verhalten Valfrès habe Seiner Heiligkeit mißfallen.[xviii]

Auch die Münchner Nuntiatur war umbesetzt worden. Monsignore Giuseppe Aversa, damals als fähigster Diplomat des Vatikans betrachtet, war am 17. Jänner 1917 in München eingetroffen.[xix] Man erwartete von ihm bei eventuellen Friedensverhandlungen eine wichtige Rolle[xx] und er begann auch sofort er für den Frieden zu arbeiten.[xxi] Sein plötzlicher Tod als Folge einer Blinddarmentzündung[xxii] brachte Eugenio Pacelli nach München (20. April 1917). “[…] Erzbischof Pacelli,” so die Beschreibung für Kaiser Wilhelm II., ” bekleidete, bevor er die Nuntiatur übernahm, das Amt eines Sekretärs der außerordentlichen kirchlichen Angelegenheiten im päpstlichen Staatssekretariat und stand an der Spitze von dessen politischer Abteilung. Schon anlässlich der Rückberufung des Kardinals [Andreas] Frühwirth [OP] war er als Nachfolger in Aussicht genommen worden, seine Entsendung nach München unterblieb jedoch, anscheinend aus pekuniären Gründen. Um zum Ausdruck zu bringen, daß es nicht in seiner Person liegende Gründe waren, die den Heiligen Stuhl bestimmten, den Gedanken seiner Entsendung nach Deutschland aufzugeben, ernannte der Papst ihn zum Erzbischof [Titularerzbischof von Sardes], ein Titel, der in seiner derzeitigen Stellung eine ungewöhnliche Auszeichnung bedeutet[xxiii] Nach dem plötzlichen Tode des an seiner Stelle entsandten Monsignore Aversa wurde die Frage seiner Kandidatur wieder akut. Da die finanziellen Schwierigkeiten durch den inzwischen erfolgten Tod seines Vaters behoben waren, konnte er den Posten des Nuntius nunmehr übernehmen. Seine Ernennung befriedigte damals in vatikanischen Kreisen allgemein, da man in ihm die Persönlichkeit erblicken konnte, die zur Zeit am geeignetsten war, das durch die Schwierigkeiten des Krieges bedrohte Prinzip der Besetzung der Nuntiatur durch Italiener mit Würde zu vertreten. Hinzu kam, daß Herr Pacelli gerne nach Bayern ging. Im Gegensatz zu Aversa, der sich im Verlauf seines kurzen Amtsaufenthaltes in Rom nur in allgemeinen Umrissen über die Politik des Vatikans hatte informieren können, besitzt Herr Pacelli eine vollkommene und detaillierte Kenntnis der geheimsten Absichten und Pläne Benedikts XV. Die Betriebsamkeit seines Vorgängers ist seinem durch Takt und Zurückhaltung ausgezeichneten Wesen fremd. Während des Krieges hat er nach außen hin eine durchaus korrekte Haltung beobachtet, ist aber deutschfreundlich gesonnen. Er hat stets für die deutschen Verhältnisse ein lebhaftes Interesse gezeigt und ist der deutschen Sprache mächtig.” [xxiv]

Mit dem Amtsantritt Schönburg–Hartensteins in Bern (1. März 1917) und Pacellis in München (29. Mai 1917)[xxv] waren die Stationen und Routen der österreichisch–vatikanischen Beziehungen festgelegt: man umging Valfrè di Bonzo und zum Teil auch Kardinal Gasparri. Schönburg und Pacelli reisten vor Beginn ihrer Tätigkeit zu den Vertretungen der Zentralmächte und in die katholischen Zentren der Schweiz. Pacelli fuhr von Rom über Lugano und Einsiedeln nach München.[xxvi]

Die Schweiz war im Ersten Weltkrieg Zentrum der Spionage, der größte Umschlagplatz für die Nachrichtenübermittlung von Ost nach West und von Nord nach Süd. In Lugano residierten die Vertreter Bayerns und Preußens beim Heiligen Stuhl.[xxvii] In der Ostschweiz war der Bischof von Chur, Georg Schmid von Grüneck, [xxviii] ein wichtiger Kurier zwischen Kaiser Karl und dem Papst. In seiner unmittelbaren Nähe residierte einer der am besten informierten Männer des damaligen Europa, der Jesuitengeneral P. Wladimir Ledochowski im bischöflichen Schloß von Zizers (heute: St. Johannes Stift),.[xxix] Er stand mit Kaiser Karl über P.Graf Karl Andlau, den Provinzial der österreichischen Jesuiten, und über Prinz Johannes Schönburg im politischen Kontakt.[xxx]

Die Benediktinerabtei Einsiedeln war das größte katholische Nachrichtenzentrum der Schweiz. Hier lebte Fidelis von Stotzingen, der  Abtprimas der Benediktiner. Ledochowski und Stotzingen verfügten durch ihre ausgedehnte Korrespondenzen über die meisten Nachrichten aus den Ländern der Entente.[xxxi] In Einsiedeln stellte sich Abt Thomas Bossart als Kurier[xxxii] zur Verfügung, der polnische Prälat Kazimir Skirmunt, ein enger Freund des italienischen Kurienkardinals Bisleti, war hier zu Gast. Mit Hilfe des Fürstbischofs von Krakau, Adam Prinz Sapieha, betrieb er für den Papst eine umfangreiche Nachrichtenübermittlung von Osteuropa und den Balkanstaaten.[xxxiii]

Neben diesen kirchlichen Informanten und Kurieren beschäftigte der deutsche Reichstagsabgeordnete Matthias Erzberger in der Schweiz einige Agenten.[xxxiv] Der bayerische Legationsrat Franz von Stockhammern leitete ein Zentrum für Nachrichten prominenter, hoch bezahlter Freimaurerkonfidenten (Herr 33, 99, 77 etc.) in Luzern.[xxxv]

Alle diese diplomatischen Vertretungen, Informationszentralen und Nachrichtenträger wurden durch den ganz im geheimen arbeitenden bayerischen Kapuzinerpater Cölestin Schwaighofer von Deggendorf miteinander verbunden. Er, der Beichtvater König Ludwigs III. von Bayern, war auch geheimster Berater und Kurier Papst Benedikts XV.[xxxvi]

Die Russische Revolution wirkte auf alle Friedensbemühungen. Man erwartete, daß die Sozialisten rascher als die Katholiken den Frieden herbeiführen würden. Monsignore Lorenzo Schioppa, stellvertretender vatikanischer Geschäftsträger in München, berichtete Ende April, die Zentralmächte würden es sehr begrüßen, wollte sich Papst Benedikt XV. für eine öffentliche Friedensaktion einsetzen. Man dachte an eine Enzyklika oder eine andere Aktion großen Stils.[xxxvii] Viktor Naumann hatte schon über Aversa den Papst zu einer öffentlichen Friedensaktion aufgefordert und ihm seine Denkschrift übersandt.[xxxviii]

Die damals einsetzende Friedensdiskussion wurde ideologisch, nicht pragmatisch geführt. Nach der “Internationalen katholischen Union” mit Sitz in Zürich strebte man einen Frieden an, der die Wiederholung einer Weltkatastrophe wie den Ersten Weltkrieg vermeiden sollte. Die Katholiken wünschten den “Verständigungsfrieden,” als Ausgleich der Gegensätze und Grundlage für eine internationale Rechtsordnung. Die katholische Presse bekämpfte den sogenannten “Verzichtsfrieden”, den die Sozialdemokraten propagierten: einen Frieden ohne Annexionen und Kriegsentschädigungen. Denn dieser müßte zum „ Status quo ante” zurückführen und einen Zustand wiederherstellen, der den Ausbruch des Krieges verursacht hatte. Ein “Verzichtsfrieden” sei identisch mit einem Dauerwaffenstillstand, erschwere die neue Rechtsordnung und “trage kein Völkerheil in sich”.[xxxix] Die katholische Presse wollte den päpstlichen Friedensappell provozieren, ihn stützen und ihn von den Ideen der “Sozialistischen Internationale” unterscheiden.

Am 5. Mai 1917, eine Woche vor Beginn der Marienerscheinungen im portugiesischen Fatima, verfügte Benedikt XV., in die “Lauretanische Litanei” die Anrufung des Muttergottes als “regina pacis”, “Königin des Friedens,” aufzunehmen. Kardinal Bisleti wurde aufgefordert, Kontakt mit Kaiserin Zita aufnehmen. Am 12. Mai 1917–fünf Tage nach dem Ausbruch der 10. Isonzoschlacht–übermittelte Bisleti vatikanische Vorschläge zum Frieden Österreich–Ungarns mit Italien.[xl] Die italienische Regierung wollte ihren territorialen Stand vor dem 1. Mai 1915 wiederhergestellt haben. Der Papst bat um die vertrauliche Bekanntgabe der österreichischen Minimal–und Maximalkonzessionen gegenüber Italien. Dieser Brief war sieben Wochen unterwegs; bevor ihn Kaiserin Zita im Auftrag Kaiser Karls beantworten konnte[xli], war die 10. Isonzoschlacht geschlagen, waren die italienischen Verluste im Vergleich mit den österreichischen sehr hoch. Der Kaiser konnte noch keine Friedensbedingungen angeben. Mit Rücksicht auf die österreichische Bevölkerung und auf die hart und mutig kämpfenden Truppen wäre es jetzt nur möglich, von “Grenzregulierungen” zu sprechen oder daran zu denken, einen Teil von Trient abzutreten.[xlii] “[…]Was Italien betrifft”, berichtete Pacelli, “denkt man, daß es das schwierigste sein wird, einen Frieden mit Österreich abzuschließen. Italien beansprucht territoriale Abtretungen, die Österreich[…]jetzt absolut nicht zugestehen will.[…]. Wer in Österreich über die Abtretung des Trento spricht, setzt sich der Gefahr aus, des Hochverrates und der Erregung allgemeiner Empörung beschuldigt zu werden.[…]”[xliii] Pacelli hatte in Lugano die deutschen Diplomaten Ritter und Mühlberg gefragt, was Österreich–Ungarn Italien zugestehen könnte. Keiner konnte sich territoriale Zugeständnisse eines Siegers vorstellen. In Einsiedeln hatte man Pacelli gesagt, Kaiser Karl wünsche den Frieden. Er ließe mitteilen, daß Österreich auch unabhängig von Deutschland Frieden schließen könne. “[…]Es scheint, daß Österreich unter der deutschen Vorherrschaft zu ermüden beginnt[…]”.[xliv]

Annähernd zur selben Zeit (6.Juni 1917) ließ Kaiser Karl über den Propst von Luzern, Monsignore Franz Segesser, Papst Benedikt XV. bitten, den Sozialisten, die eine Friedenskonferenz in Stockholm für Mitte August 1917 vorbereiteten, zuvorzukommen und einen öffentlichen Friedensaufruf zu erlassen. Kaiser Karl werde eine Basis für Friedensverhandlungen mitteilen und auch, ob Deutschland gegen Restitution seiner Kolonien zum Vergleich bereit sei. Am 12.Juni 1917 erfuhr Segesser von Gasparri, der Papst möchte sehr gerne zwischen Österreich–Ungarn und Italien Frieden stiften. Er benötige dazu die Angabe von Minimal–und Maximalkonzessionen. Kaiser Karl möge Wilhelm II. zur Restitution Belgiens motivieren.[xlv]

Am 29. Mai 1917 hatte Erzbischof Pacelli seine Beglaubigung am Bayerischen Hof überreicht, die Nuntiatur offiziell übernommen und über seine große Friedensmission vor König Ludwig III. gesprochen.[xlvi] Er machte einen außerordentlichen Eindruck, betonte die Freundschaft des Heiligen Stuhles zu den Mittelmächten und gratulierte zu den Leistungen der Isonzoarmee.[xlvii] Rasch überwand er das Mißtrauen der bayerischen Regierung vor seinem Besuch in Berlin, wo er vom 26. bis 28. Juni 1917 mit Bethmann Hollweg über die deutschen Kriegsziele verhandelte. Man besprach einzelne Punkte des in Vorbereitung stehenden Friedensappells (Rüstungsbeschränkungen, internationale Schiedsgerichte, Belgien, Elsaß–Lothringen).[xlviii]

Dann fuhr Pacelli nach Kreuznach, ins Hauptquartier der DOHL. Nach dem Gottesdienst am 29. Juni 1917, an dem die katholischen Generalstabsoffiziere geschlossen teilnahmen, empfing ihn Kaiser Wilhelm II. um 12 Uhr 45. Der Nuntius überreichte ein Handschreiben Benedikts XV., das den Friedensappell des Papstes ankündigte,[xlix] und erörterte die Friedensfrage. Der deutsche Kaiser war nicht zum Frieden und zur Großmut gestimmt. Er verwies auf das Friedensangebot der Zentralmächte vom Dezember 1916, die Entente hätte es abgelehnt. Erst nach Schwächung  der Feinde könne man Großmut zeigen. Nach dem Déjeuner, als auch Schioppa dem Gespräch hinzugezogen war, begann Wilhelm II., den Papst zu apostrophieren: Benedikt XV. habe seine Macht für den Frieden nicht genützt, weder Predigtaufrufe an Bischöfe und Klerus erlassen, noch die Beichtväter angewiesen, für den Frieden zu wirken. Der deutsche Kaiser äußerte, was Pacelli zu beeindrucken schien, daß die Sozialisten in ihren Friedensbemühungen erfolgreicher sein könnten als der Papst.[l] Wilhelm II. war bereit, auch mit Rußland einen ehrenvollen Frieden zu schließen. Er würde jedoch so lange Krieg führen, bis die kriminellen Projekte der Gegner zusammenbrächen[li].

Unmittelbar nach dem Besuch in Kreuznach begegnete Pacelli am 30. Juni 1917 Kaiser Karl in München, als dieser seine offizielle Visite am bayerischen Hof beendet hatte. Die Konferenz im habsburgischen Salonwagen fand außerhalb von München statt. Sie war diplomatisch erfolgreich: Kaiser Karl war bereit, mit Italien einen Separatfrieden zu schließen und gegen koloniale Kompensationen Trient oder einen Teil davon abzutreten.[lii]

Am 24. Juli 1917 waren Pacelli und Schioppa wieder in Berlin. Sie legten im deutschen Auswärtigen Amt einen Entwurf des päpstlichen Friedensappells vor. Er sollte intern diskutiert und eventuell abgeändert werden, der Heilige Stuhl plante, erst im Herbst den Friedensaufruf zu veröffentlichen.[liii] Der Termin für diesen Vorstoß Pacellis in Berlin war günstig und ungünstig zugleich. Denn die Friedensresolution des Deutschen Reichstages (19. Juli 1917), die Erzberger vorbereitet hatte, schien einen Demokratisierungsprozeß einzuleiten, den Friedenswillen des deutschen Volkes erkennen zu geben und die Friedensgeneigtheit Englands und Frankreichs zu fördern.[liv] Doch über diese Friedensresolution war die Regierung Bethmann Hollwegs gestürzt und von der Regierung Georg Michaelis ersetzt worden.[lv] Richard von Kühlmann, einer der fähigsten deutschen Diplomaten , wurde Staatssekretär für Äußeres. Er war für den Frieden, jedoch strikte gegen die Vermittlung einer dritten Macht und gegen eine päpstliche Intervention.[lvi]

Während die deutschen Beratungen über die vatikanischen Entwürfe liefen,[lvii] entschloß sich Kardinalstaatssekretär Gasparri, den Friedensappell Benedikts XV. vor Abschluß der Londoner Entente–Konferenz  zu veröffentlichen. Man beriet dort u.a. über einen militärisch erzwungenen Separatfrieden mit Österreich–Ungarn.[lviii] Die Konferenz wurde am 8. August 1917, abgebrochen, der päpstliche Friedensappell am 15. August 1917 den Regierungen der kriegführenden Länder übermittelt.[lix] Er war mit 1. August 1917, dem Beginn des vierten Kriegsjahres, datiert. Das Dokument setzte die päpstlichen Vermittlungsvorschläge von Ende 1916 und vom 16. Jänner 1917 fort[lx] und erschien als deren erweiterte Fassung, das die Initiativen Wilsons (18.Dezember 1916 und 22. Jänner 1917) und die Tendenzen der Zeit integrierte.

Einleitend betonte der Papst seine Unparteilichkeit, sein Streben, allen Gutes zu erweisen und nichts zu unterlassen, um den Frieden herbeizuführen. Sein Aufruf vom Juli 1915 war ungehört verhallt. Anstelle der Waffen müßte die moralische Kraft des Rechtes treten, müßten Rüstungen beschränkt, internationale Schiedsgerichte geschaffen werden. Alle kriegführenden Staaten hätten die Freiheit und Gemeinsamkeit der Meere und den Verzicht auf Reparationen festzulegen. In strittigen Fragen sollten die Regierungen ihre Sonderinteressen dem Allgemeinwohl unterordnen. Die Konflikte zwischen Italien und Österreich, Deutschland und Frankreich, Armenien und der Türkei, in Polen und bei den Balkanstaaten seien im Geist der Gerechtigkeit und Billigkeit zu lösen. Künftige Auseinandersetzungen sollten durch die Neuordnung der Völker vermieden werden.

Abschließend stellte der Papst zur militärischen Unentschiedenheit von damals fest, die Waffenehre sei sowohl auf der einen wie auf der anderen Seite unverletzt, was eine friedliche Lösung erleichtere.[lxi]

Valfrè di Bonzo überreichte Kaiser Karl den päpstliche Friedensappell am 18. August.[lxii] Am 15. August 1917 teilte Pacelli dem Vertreter des deutschen Auswärtigen Amtes, Diego von Bergen, mit, “[…]der hl. Vater[wünsche]eine einfache Antwort, nämlich, daß Deutschland und die Verbündeten den Vorschlag des hl. Stuhles annehmen als Unterlage für die Erörterungen[…]”[lxiii] Wenige Tage später gab Pacelli bekannt, warum die deutschen Korrekturvorschläge nicht berücksichtigt worden wären. Der Friedensappell sollte am Jahrestag des Kriegsbeginnes und vor Abschluß der Konferenzen von London und Stockholm erscheinen. Überdies wäre mit dieser Publikation jeder Verdacht von vorheriger Absprachen zwischen Deutschland und dem Heiligen Stuhl ausgeschlossen. Pacelli zitierte Kardinal Gasparri: Deutschland möge den päpstlichen Appell positiv beantworten, sonst fiele ihm die Schuld an der Fortsetzung des Krieges zu. Der Papst wollte Europa nur vor dem Ruin retten. Pacelli ersuchte, den Entwurf der deutschen Antwortnote sehen und eventuelle Korrekturvorschläge machen zu können.[lxiv]

Die Formulierung dieser Antwort war Kühlmanns erste politische Tat . Im Einvernehmen mit Kaiser Wilhelm II. wollte Michaelis die Reaktion der Entente abwarten.[lxv] Die Reichsregierung teilte die Grundzüge ihrer Antwort nach Wien am 19. August 1917 mit und Graf Czernin, der Zusagen wünschte, gegenüber Belgien keine Grenzveränderungen vorzunehmen, betrachtete diesen Entwurf als mögliche Grundlage für eine Friedenskonferenz. Er stimmte zu.[lxvi]

Kühlmann, hatte die Antwort für Benedikt XV. allein entworfen und befaßte nur pro forma einen “Siebenerausschuß”, Vertreter aus den Parteien, um ein parlamentarisches Element zu beteiligen. Auch waren die Noten der Zentralmächte aufeinander abzustimmen, was Zeit beanspruchte, während Kaiser Karl dem Papst sofort zu antworten wünschte[lxvii].

Kühlmann, der die Räumung und Wiederherstellung der besetzten Gebiete, besonders Belgiens bei Friedensverhandlungen [lxviii]als Trumpf ausspielen wollte, wandte sich gegen die Bemühungen Gasparris und Pacellis, die Verhandlungen mit England einzuleiten. Es sollten keine Erklärungen über die Absichten der kaiserlichen Regierung zur vollen Unabhängigkeit Belgiens, zu seiner Kriegsentschädigung wie Garantien für dessen politische, ökonomische und militärische Unabhängigkeit abgegeben werden.[lxix] Kühlmann entrierte eigene Geheimverhandlungen mit England über den spanischen Gesandten in Brüssel, Rodrigo Ramírez de Saavedra y Vinent, Marqués de Villalobar am 11. September 1917. [lxx] Zuvor  suchte er das österreichisch–französische Friedensgespräch, dessen Termin am 30. August 1917 vereinbart werden sollte, zu verhindern.[lxxi] Da Czernin mit dem französischen Kriegsminister Painlevé zusammentreffen sollte, reiste Kühlmann sofort nach Wien (1. September 1917).Die beiden Außenminister besprachen die Antwort für den Papst, die polnische Frage und das französische Sonderfriedensangebot. Darin war erstmals die Umstrukturierung der Donaumonarchie in eine Conféderation Danubienne offiziell erwähnt.[lxxii]

Kühlmann berichtete an Michaelis, daß Czernin zwar das Sonderfriedensangebot „a limine“ abgelehnt hätte, aber zu Verhandlungen mit Painlevé bereit schien. Wie Kaiser Wilhelm II. war auch Kühlmann gegen jede österreichische Friedensvermittlung, die jetzt aus den Kontakten Reverteras mit Armand und Berta Zuckerkandls resultierte. Kühlmann unterstellte,[lxxiii]” Österreich–Ungarn “[…]würde uns unter geschickter Ausspielung der Reichstagsmehrheit und ihrer Hintermänner zu Konzessionen ohne Gegenleistungen drängen, nur um seinerseits sich den Ruhm der Friedensvermittelung (sic!) zu sichern und seine Friedenswünsche auf Kosten unserer Interessen möglichst bald erfüllt zu sehen.[…]”[Hervorhebg d.d. Vfn] Er suggerierte Czernin, die beiden Kaiserreiche müßten wie “Pech und Schwefel“ zusammenhalten und Frankreich möge sich mit seinen Forderungen nach Elsaß–Lothringen direkt an Deutschland wenden. Kaiser Karl empfing Kühlmann, in Reichenau und besprach sehr angeregt und ausführlich die Bergmann[=Erzberger]–Affäre, nämlich die Indiskretionen, die im deutschen Reichstag zur Darellung der österreichischen Situation vom 12. April 1917 erfolgten und die Erzberger zur Last gelegt wurden.[lxxiv] Der Kaiser von Österreich äußerte seinen Wunsch, in nicht allzu ferner Zeit zum Frieden zu kommen und erkundigte sich nach dem Stand der Papstnote.”[…]Den politischen Eindruck meines eintägigen Aufenthaltes in Wien kann ich dahin zusammenfassen, dass die vor einiger Zeit sich wieder sehr akut geltend machende Nervosität und Friedenssehnsucht augenblicklich wieder in ein ruhigeres Stadium getreten ist, dass aber häufige Berührung mit leitenden deutschen Kreisen zur Festigung der Stimmung in Wien beitragen dürften.”[lxxv]

Seit 1. August liefen die Verhandlungen Czernins mit Michaelis über Kriegsziele und Friedensbedingungen: am 1. August 1917 in Wien, am 9. August 1917 in Berlin, am 1. September in Wien, am 5.und 6. September in Berlin.[lxxvi] Kaiser Karl, drängte zum Schluß des Krieges: “[…]Ich fürchte immer,” schrieb er illusionslos am 12. September 1917 an Czernin, “daß die Völker über ihre Herrscher hinweg Frieden machen werden, was der Tod des dynastischen Prinzipes wäre. Anfangen werden die Slaven, und die Deutschen [werden] den Lockungen des heiß ersehnten Friedens nicht widerstehen. Ich hoffe, Sie werden Kühlmann jetzt wieder energisch sagen, daß wir den Frieden brauchen. Es geht ja mit den Ersätzen des Heeres auch nicht mehr. Wir können ja heute schon, wie wir es immer betont haben, größere Verluste absolut nicht ersetzen und sinken daher immer mehr in den Ständen herunter, trotz aller Pyrrhus Siege. Unsere militärische Lage möchte ich mit einem Spinngewebe vergleichen, überall, wo der Italiener oder Russe ernstlich ansetzen will, kann er durchdringen, weil er jederzeit auf einer Stelle eine vier–bis fünffache Überlegenheit ohne große Schwächung seiner übrigen Front zusammenbringen kann.[…]”[lxxvii] Trotzdem war es Kühlmann gelungen, die Antwort der Zentralmächte auf den päpstlichen Friedensappell hinauszuzögern und Czernin auf seine Seite zu ziehen. [lxxviii]

Pacelli, noch nicht über die veränderte Position Englands zum päpstlichen Friedensappell informiert,[lxxix] bemühte sich vergeblich. Im deutschen Auswärtigen Amt urgierte er konkrete Bedingungen zu Belgien.[lxxx] Die Stellungnahmen der DOHL vom 11. September 1917 waren ident mit ihrem Verhalten beim Friedensangebot der Zentralmächte vom 12. Dezember 1916. Die Deutsche Oberste Heeresleitung schien gegenüber dem Papst bereit, einen Gesamtfrieden auf dem Status quo ante zu schließen, ohne tatsächlich friedenswillig zu sein. Sie appellierte mit Optimismus und Durchhalteparolen an die besseren Nerven, unterschätzte die Kampfkraft der Feinde und bestand auf der Illusion , deutschen U–Boote würden die USA zum Rückzug aus dem Krieg veranlassen. Sie hatte bei der zweiten, innerdeutschen Kriegszielkonferenz in Kreuznach (9. August 1917) geplant, neben Kurland, Litauen und Polen Livland, Estland und Finnland sowie die Ukraine in das Deutsche Reich einzuverleiben. Im Westen sollten Luxemburg und Longwy Briey angeschlossen, Elsaß–Lothringen keinesfalls aufgegeben werden, allenfalls könnte man auf einige Ortschaften im Ober –Elsaß gegen Grenzberichtigungen verzichten: Belgien müßte als besonderer Staat in deutscher Hand bleiben, um an der französisch–belgischen Grenze gegen England aufmarschieren zu können. Können Deutschland Belgien nicht so an sich ketten, so müsse es zum Schutz des Aachener Industriebezirks wenigstens Lüttich mit dem nördlichen Vorland haben. [lxxxi]

Die deutsche Antwort auf den päpstlichen Friedensappell (19. September 1917) war nur freundlich und allgemein gehalten. Pacelli ersuchte wiederholt und vergeblich um Korrekturen.[lxxxii] Als er die deutsche Blockade der Friedensbemühungen akzeptieren mußte, war er sehr enttäuscht, deprimiert und von tiefem Pessimismus erfüllt. Seine große Friedensmission war gescheitert.[lxxxiii]

Die österreichische Antwort an Benedikt XV. war am deutschen Entwurf orientiert und stimmte allen theoretischen Forderungen des Papstes zu. Auch sie enthielt nichts Konkretes. Kaiser Karl versicherte, bereit zu sein, in Gespräche einzutreten, auf die Vorschläge Seiner Heiligkeit einzugehen, und einen dauernden und ehrenhaften Frieden anzustreben.[lxxxiv] Am 18. September 1917 war Valfrè di Bonzo in Schloß Wartholz in Audienz. Er hatte schon bei Czernin interveniert und ersuchte jetzt Kaiser Karl, die Antwort Deutschlands im Hinblick auf Belgien zu beeinflussen. Es bleibt vorläufig ungeklärt, ob Kaiser Karl im Gespräch mit Valfrè diese Intervention zuerst abgelehnt und sie dann doch durchgeführt hat.[lxxxv] Im vertraulichen Brief vom 4. Oktober 1917 versprach er Papst Benedikt XV., allen Einfluß in Berlin aufzubieten, um die belgische Frage im päpstlichen Sinn zu regeln. Er, der Kaiser, sei auch bereit, mit Italien Frieden zu schließen, doch in der augenblicklichen Situation opponierten die Völker gegen Gebietsabtretungen an Italien. Vielleicht könnte man überlegen, im Moment des Friedensschlusses gegenseitige Grenzregulierungen anzustreben. Auf den dalmatinischen Inseln wäre ein Kompromiß herzustellen. Er trete für die komplette Entwaffnung und für die Freiheit der Meere ein.[lxxxvi] Benedikt XV wiederholte am 24. Oktober 1917, es sei unbedingt notwendig, Belgien zu restituieren und Trient oder einen Teil Trients an Italien abzutreten, um zum Frieden zu kommen und zukünftige Konflikte zu vermeiden.[lxxxvii]

Inzwischen war der Krieg gegen Italien wieder aufgeflammt. Vom 18. August bis 15. September wurde die 11. Isonzoschlacht geschlagen. Am 24. Oktober 1917 begann die zwölfte, mit der man den Krieg zu entscheiden versuchte.[lxxxviii] Damals hatte Kaiser Karl gegen deutsche Militärhilfe Wilhelm II. zugesagt, keinen Separatfrieden zu schließen.[lxxxix]

 

[i] A.S.V., SSt 244, Rubrica E 3, fasc. 114, fol. 15o rv, Prot. 6886: Rom, 1915 Mai 24: Vinaza an Gasparri; Rom, Vatikan, 1915 Mai 3o Gasparri an Vinaza.
[ii] Engel – Janosi, Österreich und der Vatikan, 2, 249 mit Anm.5 und 6.
[iii] UR, Nr. 22; vgl. dazu unsere Kapitel V und VI.
[iv] AE, Austria 567 [neu: 1162 P. O.], Prot. 26.786: St. Moritz, 1917 Februar 17: Gerlach an Pacelli; A.S.V., SSt. 244, fasc.2, fol. 89 – 90, Prot. 27.885: Bern, 1917 Februar 27: Marchetti an Gasparri.
[v] Kovács, Österreich–Ungarn aus der Sicht des Vatikans, 275–276;BAR, E 2300, Wien 32: Wien, 1917 Februar 23 und Wien, 1917 September 28: Bourcart an Bundesrat; HHStA, PA XI 255: Bern, 1916 September 19: Bericht Solkonrisz an Außenministerium mit Ausschnitt des Corriere della Sera vom  15.9.1916.
[vi] Kovács, Krönung und Dethronisation Karls IV., 402- 431.
[vii] Pastor, 729; Kovács, Österreich –  Ungarn aus der Sicht des Vatikans, 295-297.
[viii] AE, Stati Ecclesiastici, 216 [neu: 1317], Vol. I, fasc. 1-7, Prot. 25.055: Bern, 1917 Jänner 10: Marchetti an Gasparri; UR, Nr. 33. Das Funerale des Papstes für Kaiser Franz Joseph fand am  20. Dezember 1916 in der Capella Contessa Mathilda als Privatrequiem des Papstes statt, an dem der Kardinalstaatssekretär Pietro Gasparri und die ehemaligen Nuntien von Österreich- Ungarn, die Kardinäle Granito Belmonte und Raphaele Scapinelli in Vertretung des Kardinalskollegiums teilnahmen. Danach wohnte der Papst dort einer zweiten Messe bei. Die Diskussionen um ein öffentliches Requiem in Rom oder um ein Requiem in der Sixtinischen Kapelle in AE, Italia 477 [neu: 477], Prot. 23.430, 23.624, 23.891, 23.923,23.939, 24.088; vgl AE, Austria 567 [neu: 1162 P.O.], Prot. 26.827: Wien, 1917 Februar 4: Valfré di Bonzo an Gasparri.
[ix] Kovács, Österreich- Ungarn aus der Sicht des Vatikans, 296.
[x] Redlich TB, 2, 189.
[xi] Dazu: BAR, E 2300, Wien 32: Wien, 1917 Februar 23: Bourcart an den Schweizerischen Bundesrat,”[…]Mgr. Valfrè di Bonzo scheint mir nicht der Mann zu sein, dem der Kaiser sein Herz ausschütten wird; ich möchte viel eher annehmen, daß der konfidentielle Verkehr über die Schweiz geht; es wird doch wohl seinen guten Grund haben, daß, wie Ihnen bekannt, der k.u.k. Botschafter beim Vatikan, Prinz Schönburg veranlaßt worden ist, die Leitung seiner Botschaft mit Sitz in der Schweiz wieder zu übernehmen.[…]” Zur Neuakkreditierung Schönburgs: A.S.V., SSt. 254 A, fasc. 1, Prot. 25.615: Bern, 1917 Jänner 7:Marchetti an Gasparri; A.S.V., Epistolae ad Principes, 1916-1917, 163 Minute e Messive,  27 Wien, 1917 Jänner 8: Kredentiale für Johannes Schönburg – Hartenstein; A.S.V., SSt. 244, fasc.2, Prot. 26.545: Wien, 1917 Februar 16: Valfrè an Gasparri; A.S.V., SSt. 244, fasc. 2, Prot. 26.779: Bern, 1917 Februar 10: Marchetti an Gasparri; A.S.V., SSt. 244, fasz. 2, Prot. 27.885: Bern, 1917 Februar 27: Marchetti an Gasparri; A.S.V., SSt. 244, fasc.2, Prot. 29.229 und 29.230: Rom, 1917 April 7: Gasparri an Johannes Schönburg – Hartenstein: Bestätigung seiner Neuakkreditierung mit Brief Schönburgs an Gasparri von 1917 März 26.
[xii] AE, Austria 567 [neu: 1162 P.O.] Prot. 26.786: St. Moritz, 1917 Februar 17: Gerlach an Pacelli; Prot. 27.345: St. Moritz, 1917 Februar 25: Gerlach an Benedikt XV. mit nicht mehr vorhandenem Autograph Kaiser Karls. Über Gerlach bei Patin, 229 – 271.[Kapitel III. “Dunkelmänner der Kurie”]. Diffamierend, jedoch auf Originaldokumenten beruhend, die man adaptiert hatte. Dieses Buch war für den Dienstgebrauch der Waffen SS verfaßt worden. Jedes Exemplar war numeriert. Über die gesamte Angelegenheit Gerlach: AE, Italia 450 [neu: Principato di Monaco 15].
[xiii] A.S.V., SSt., 244, fasc. 118, Prot. 27.941: Wien, 1917 Februar 5: Valfrè di Bonzo an Gasparri, Telegramm über die  Ankunft Gerlachs; AE, Austria  567 [neu: 1162 P.O.], Prot. 26.827: Wien, 1917 Februar 4: Valfrè di Bonzo an Gasparri und Prot. 26.786: St. Moritz, 1917 Februar 17: Gerlach an Pacelli; vgl. UR, Nr. 31.
[xiv] HHStA, PA XI 255, 208r–210v: offizielle Übersetzung des Briefes, vgl. UR, Nr. 32.
[xv] Vgl. unser Kapitel V.
[xvi] UR, Nr. 33.
[xvii] AE, Stati Ecclesiastici 239 [neu: 1395]: über den Papst und den Palazzo Venezia; HHStA, PA XI 255, fol. 15r – 16v: Bern, 1917 März 22: Schönburg an Czernin: über den persönlichen Brief Benedikts XV. an Gerlach vom 28. Februar 1917.
[xviii] HHStA, PA XI, 255, fol. 9rv – 11r: Bern, 1917 März 1:Schönburg an Czernin und fol. 15r-16v: Bern, 1917 März 22. Schönburg an Czernin; Engel–Janosi, Österreich und der Vatikan, 2, 287 mit unrichtiger Archivsignatur.
[xix] Steglich, Friedensappell, 91, Anm.3 (Nr. 56): Luzern, 1917 April 29: Stockhammern und Berchem an Bethmann Hollweg.
[xx] Kovács, Österreich aus der Sicht des Vatikans, 276.
[xxi] Steglich, Friedensappell, 65-66 (Nr. 35): München, 1917 Januar 30: Hertling an Lerchenfeld; l. c., 66 (Nr. 36): München, 1917 Februar 3: Treutler an Bethmann Hollweg; l. c., 71 (Nr. 41): l. c., München, 1917 Februar 27: Aversa an Erzberger; l.c., 81 (Nr.45):Wien, 1917 April 23: Viktor Naumann an Hertling.
[xxii] Die Todesdaten variieren. Nach de Marchi, 59: 17. April 1917; Steglich, Friedensappell, 91 Anm.3 (Nr. 56): Luzern, 1917 April 29: Stockhammern und Berchem an Bethmann Hollweg nennen als Todesdatum den 13. April 1917.
[xxiii]Nach de Marchi, 59 wurde Pacelli am 20. 04. 1917, unmittelbar nach dem Tod Aversas zum Tit EB v Sardes ernannt.
[xxiv] Steglich, Friedensappell, 110 (Nr.74): Berlin, 1917 Juni 26: Aufzeichnung für Kaiser Wilhelm II.
[xxv] Steglich, Friedensappell, 98 (Nr. 63): München, 1917 Mai 29: Hertling an Ritter; HHStA, PA IV, 59, fol. 146rv, 151r (Varia 1917/18): München, 1917 Juni 17: Thurn an Czernin über den ersten Empfang bei Pacelli.
[xxvi] HHStA, PA XI,255, fol. 9r-11r: Bern, 1917 März 1: Schönburg an Czernin über Telegramme Gerlachs; l. c., fol. 41r – 43v: Bern, 1917 März 30: Schönburg an Czernin: Eindrücke von ” einer 14 tägigen Rundreise in einigen katholischen Zentren der Schweiz”; AE, Stati Ecclesiastici 216 [neu: 1317], vol. I, fasz. 1-7, ohne Prot: o. O., 1917 Mai 26: Pacelli an Gasparri; dazu Steglich,  Friedensappell 95 – 97 (Nr.60, Nr. 61): Einsiedeln, 1917 Mai 24: Berichte Mühlbergs und Ritters über ihre  Begegnung mit Pacelli.
[xxvii] AE, Stati Ecclesiastici 216 (neu: 1317), vol. I, fasc. 1-7, ohne Prot.: o. O., 1917 Mai 26: Pacelli an Gasparri.
[xxviii] Zu Schmid von Grüneck: Gatz, 660-663.
[xxix] Seit 11. 2. 1915 General der Gesellschaft Jesu: Koch, col. 1085 – 1088; Ingoni, 373 – 376..
[xxx] UR, Nr. 87; DBA, NL 97( = NL Erzberger) im Gesamtbestand sehr viele Belege aus 1915 -1917; bei Patin, passim, richtige Fakten, ideologisch negativ verfärbt.
[xxxi] HHStA, PA XI, 255, fol. 70rv (Varia 1916/17): Luzern, 1917 Mai 11: Schönburg an Czernin.
[xxxii] UR, Nr. 87 Anm.63; UR, Nr.131 Anm. 12; UR, Nr. 150.
[xxxiii] UR, Nr. 150 mit Anm. 2; Sehr viele handschriftliche Berichte Skirmunts über Dalamtien, Bosnien in AE.
[xxxiv] DBA, NL 97 (=NL Erzberger) sehr viele Konfidentenberichte, die an das deutsche und bayerische Auswärtige Amt weitergegeben wurden; dazu stichältig und vorlagengentreu Patin, 264–271.
[xxxv] Patin, 55-138, 278-289; viele Belege auch in DBA, NL 97(= NL Erzberger).
[xxxvi] BKA, NL Cölestin Schwaighofer von Deggendorf OFMCap: X, 151; die von Patin, 247-263, 300-305 überlieferten Dokumente sind z.T. nur mehr fragmentarisch im NL Cölestin Schwaighofers erhalten. vgl. auch: Kovács, Papst Benedikt XV. und die Restaurationsbemühungen, 382 -383.
[xxxvii] AE, Stati Ecclesiastici 216 [neu: 1317], Vol I, fasc. 9-11, Prot. 31.334, Prot. 31.336: München, 1917 April 26 und 28: Berichte Schioppas an Gasparri.
[xxxviii] AE, Stati Ecclesiastici 216 [neu: 1317],  Vol III, fasc. 9 – 11, Prot. 32,182: München, 1917 Mai 4: Schioppa an Gasparri; Steglich, Friedensappell, 74-83 (Nr. 44): o. O., cca 1917, April 23: Denkschrift Viktor Naumanns für den Heiligen Stuhl.
[xxxix] Steglich, Friedensappell, 100–102 (Nr. 65): Zürich, 1917 Mai 31: Generalsekretariat der internationalen katholischen Union an die Redaktionen der katholischen Blätter in den neutralen und kriegführenden Staaten.
[xl] UR, Nr. 44.
[xli] Vgl. AOS, Index 453 (Annotationen von Kaiserin Zita zu ihrer Korrrespondenz mit Kardinal Bisleti).
[xlii] UR, Nr. 45.
[xliii] AE, Stati Ecclesiastici 216 [neu: 1317], Vol.III, fasc. 9-11, Prot. 15.428 :München, 1917 Juni 10: Pacelli an Gasparri.
[xliv] AE, Stati Ecclesiastici 216 [neu: 1317], Vol. I, fasc. 1–7, o. Prot: o. O., 1917 Mai 26: Pacelli an Gasparri.
[xlv] Martini, 126-127 bezieht sich auf AE, Stati Ecclesiastici 216 [neu: 1317], Vol. III. fasc. 9 – 11, Prot. 34.629.
[xlvi] Steglich, Friedensappell, 99 (Nr. 64): München, 1917 Mai 31: Treutler an Bethmann Hollweg: aus der Ansprache Pacellis vor König Ludwig III:”[…] An diesem Friedenswerke mitzuarbeiten, ist die Mission, welche in einem Zeitpunkte, der in der Geschichte vielleicht nicht seinesgleichen hat, meinen schwachen Kräften anvertraut wird […]”.
[xlvii] Steglich, Friedensappell, 102–103 (Nr. 66): München, 1917 Juni 9: Treutler an Bethmann Hollweg; l. c., 103 – 104 (Nr. 67): München, 1917 Juni 17: Thurn – Valsassina an Czernin.
[xlviii] Bethmann Hollweg, 2, 211-213; Steglich, Friedensappell, 112-113 (Nr. 78):o. O., 1917 Juli 1: Aufzeichnungen des Legationssekretärs im deutschen Auswärtigen Amt, Jordan.
[xlix] Steglich, Friedensappell, 105-106 (Nr. 69): Rom , Vatikan, 1917 Juni 13: Handschreiben Benedikts XV. an Wilhelm II.
[l] Steglich, Friedensappell, 113 – 116 (Nr. 79): Großes Hauptquartier, 1917 Juli 3: Grünau an Bethmann Hollweg.
[li] Steglich, Friedensappell, 116-118 (Nr. 80): o. O., 1917 Juli 15: Handschreiben Wilhelms II. an Benedikt XV.
[lii] TS 2925; vgl. UR, Nr. 62, Anm. 1; Steglich, Friedenspolitik, 122-124; auch unser Kapitel VI.
[liii] Steglich, Friedensappell, 131 (Nr.97): Berlin, 1917 Juli 24: Aufzeichnungen Zimmermanns; l. c., 132 – 134 (Nr. 98, Nr. 99): o. O., 1917 Juli 24: Promemoria Pacellis (italienischer und deutscher Text); l. c., 134 -135 (Nr.100): Promemoria Pacellis übersetzt von Bergen.
[liv] Steglich, Friedensappell, 125-126 (Nr.88): Berlin, 1917 Juli 16: Hohenlohe an Czernin.
[lv] Vgl. unser Kapitel VIII.
[lvi] Kühlmann, 476:”[…] Schon vor meiner Amtsübernahme war bei einem Besuch des in München residierenden Nuntius Pacelli am Berliner Hof die Frage eines eventuellen päpstlichen Friedensschrittes eingehend besprochen worden. Kaiser Wilhelm, immer ein leidenschaftlicher Freund des Friedens, scheint sich so warm ausgesprochen zu haben, daß die Kurie Mut schöpfte und offenbar weiter Fühler ausstreckte. Besonders die Eindrücke über die englischen Dispositionen schienen günstig gewesen zu sein[…].” Kühlmann äußert sich in seinen Erinnerungen dazu dezidiert, daß er jede Einschaltung eines Dritten in Geheimgespräche und die konkrete Mitteilung von Bedingungen ablehnte. Steglich, Friedensversuche, LXV, 545 – 548 und 580 – 583 belegt diesen Standpunkt. Zur Charakteristik Kühlmanns: Lloyd George, 2, 463:”[…] Er war der fähigste Diplomat, der bis jetzt auf der Szene erschienen war. In England kannte man ihn, und er hatte einen günstigen Eindruck hinterlassen.[…] er ließ sich nicht durch die Zuversicht täuschen, die der Generalstab in das Endergebnis des Krieges setzte. Er kannte England sehr gut[…] Er kannte auch Amerika mit seinen riesigen Reserven an Menschen, Geld und Material. Er wußte daher, daß das die letzte Gelegenheit für Deutschland war, einen vorteilhaften Frieden zu schließen[…].”
[lvii] Steglich, Friedensappell, 136-142 (Nr.101-Nr.108), 149 – 156(Nr.118 – Nr. 121).
[lviii] UR, Nr. 56; Steglich, Friedensappell, 143-144 (Nr.110): München, 1917 August 6: Pacelli an Bergen; l. c., 146 ( Nr.112): o. O., 1917 August 7: Pacelli an Hertling.
[lix] Steglich, Friedensappell, 163 (Nr.125): Berlin, 1917 August 14: Michaelis an Grünau ; Lloyd George, 2, 449-453.
[lx] Vgl. unsere Kapitel IV und V und Scherer – Grunewald, 1, 643-644 (Nr.445):Wien, 1916 Dezember 27: Wedel an Bethmann Hollweg; l. c., 676-677 (Nr.470): Rom, Vatikan, 1917 Jänner 16: Benedikt XV. an Wilhelm II.
[lxi] UR, Nr. 57; Müller, 2, 464–468 (Nr.195); Fischer, 539–540 (TB–Ausgabe 356–361).
[lxii] UR, Nr. 58, Nr. 59, Nr. 60; Engel – Janosi, Österreich und der Vatikan, 2, 314.
[lxiii] Steglich, Friedensappell, 163 (Nr. 126): München, 1917 August 15: Pacelli an Bergen; zu Diego von Bergen: Fischer, 139 Anm. 17. (TB – Ausgabe 112, Anm.13).
[lxiv] Steglich, Friedensappell, 164 – 166 (Nr.128): München, 1917 August 18: Pacelli an von Bergen.
[lxv] Scherer – Grunewald, 2, 357 – 358 (Nr. 216): Berlin, 1917 August 21: Michaelis an Grünau.
[lxvi] Scherer – Grunewald, 2, 358, A 4 (Nr. 216): Berlin, 1917 August 21: Michaelis an Grünau, l. c., 368 – 369 (Nr. 222) Wien, 1917 August 25: Wedel an Auswärtiges Amt; Fischer, 540, Anm. 22 ( TB- Ausgabe 359).
[lxvii] Scherer – Grunewald, 2, 368-369 (Nr. 222): Wien, 1917 August 25: Wedel an Auswärtiges Amt; l. c., 369-370 (Nr.223): Pera, 1917 August 25: Waldburg an Auswärtiges Amt; l. c., 371 – 372 (Nr. 225): Berlin, 1917 August 27: Kühlmann an Wedel; l. c., 372 (Nr. 226): Sofia, 1917 August 27: Oberndorff an Auswärtiges Amt; l. c., 376 (Nr. 229): Wien, 1917 August 28: Wedel an Auswärtiges Amt.
[lxviii] Kühlmann, 476.
[lxix] Scherer – Grunewald, 2, 352 (Nr. 213): München, 1917 August 18: Pacelli an Bergen; l. c., 357-358 (Nr. 216) : Berlin, 1917 August 21: Michaelis an Grünau; l. c., 376-378. (Nr. 230): München, 1917 August 30: Pacelli an Michaelis; Fischer, 542 – 543 (TB – Ausgabe 360 – 361).
[lxx] Kühlmann, 475-487; Steglich, Friedensversuche, LIX – XCIII, 528-607; Steglich, Friedensappell, 632- 634 (Nr. 523): Boldevitz, 1919 September 19: Lancken an Göppert.
[lxxi] Scherer – Grunewald, 2. 378-380 (Nr. 231): Berlin, 1917 August 30:Kühlmann an Michaelis:”[…]Ich würde es für untunlich halten, den Österreichern die Verbindung mit den Gegnern abzuschneiden. Andererseits ist es eine schwere Gefährdung der vitalsten Interessen Deutschlands, wenn wir Österreich die Friedensvermittelung übernehmen lassen. Wir dürfen in der Nachgiebigkeit Österreich gegenüber nicht zu weit gehen; unsere Interessen sind so groß, daß selbst um den Preis einer Verstimmung eine höflich und gemäßigte, aber vollkommen unzweideutige Sprache am Platze ist[…];” Steglich, Friedensversuche, 5 – 43 (Nr.1): Aufzeichnungen des Grafen Nikolaus Revertera di Salandra ; vgl. auch unser Kapitel XII
[lxxii]. Scherer – Grunewald, 2, 381 – 385 (Nr. 233): Berlin, 1917 September 2: Note von Kühlmann; ” […]Die Österreich vorgeschlagenen Bedingungen waren: Abtretung des rein italienischen Teils des Trentino auf einer Linie, verlaufend etwa halbwegs zwischen der heutigen Grenze und Bozen; Angliederung an Österreich von Bayern, Sachsen, Schlesien, Vorherrschaft des Hauses Habsburg in Polen und Rumänien. Das Ganze sollte den Namen einer Confédération danubienne unter habsburgischem Szepter führen.- Von Preußen sei nichts mehr zu fürchten. Es werde nach allen Seiten hin so beschnitten, dass es keine Grossmacht mehr sei.- Das neue Polen solle alle von Polen bewohnten preussischen Provinzen umfassen und würde bis nahe an die Tore Berlins reichen[…],” berichtete er an Michaelis. Er hätte zu Czernin bemerkt, “[…] die Entente habe diesen Christbaum sehr sinnig geschmückt. Mit solchem Speck fange man die politischen Mäuse nur dann, wenn sie sehr dumm seien[…];”Steglich, Friedensversuche, 19 – 27 (Nr.1): Aufzeichnungen des Grafen Nikolaus Revertera di Salandra.
[lxxiii] Steglich, Friedensversuche, 90, Anm. a1: Anhang Aufzeichnung Paul Painlevés; Meisels, 158, 167; vgl. auch unser Kapitel XII.
[lxxiv] unter dem Pseudonym Bergmann ist Erzberger zu verstehen; vgl. unsere Kapitel VIII, XVIII und Anhang 2.
[lxxv] Scherer–Grunewald, 2, 381-385( Nr.233): Berlin, 1917 September 2: Note von Kühlmann; Resumé dieses Berichtes für Kaiser Wilhelm II: Steglich, Friedensversuche 64 – 66 (Nr. 21): Berlin, 1917 September 5: Kühlmann an Grünau.
[lxxvi] Scherer – Grunewald, 2, 422 – 423 (Nr. 248): Wien, 1917 September 12: Wedel an Kühlmann; Fischer, 524 – 539, bes. 534 (TB–Ausgabe345-356, bes.353): aus dem offiziellen Sitzungsprotokoll vom 9. August 1917, Berlin:”[…]Czernin: Wir reden aneinander vorbei. Annahme: In einigen Monaten ist Österreich erledigt. v. Kühlmann: Konzessionen in Elsaß–Lothringen ausgeschlossen .Dann Krieg allein. Czernin: Annahme: Entente stellt Friedensangebot auf dem status quo ante. Ihr sagt Weiterkämpfen. Wir sagen Schluß. Dann Bündnisfall hinfällig.[…]”
[lxxvii] UR, Nr. 63.
[lxxviii] Vgl. unsere Kapitel XV und XVIII.
[lxxix] Steglich, Friedensappell, 335-341 (Nr. 272 – Nr. 279): Die vermutlich zum Frieden führende Vermittlung des Heiligen Stuhles durch Großbritannien über Graf Salis wurde am 26. August 1917 von Ribot gestoppt.
[lxxx] Scherer – Grunewald, 2, 371-372 (Nr. 225): Berlin, 1917 August 27: Kühlmann an Wedel; l. c., 376 (Nr. 229): Wien, 1917 August 28: Wedel an Auswärtiges Amt; l. c., 407 (Nr.237): München, 1917 September 5: Pacelli an Bergen; l.c.,409 (Nr. 239): Berlin, 1917 September 6: Kühlmann an Rosen .
[lxxxi] Scherer- Grunewald, 2, 339-343 (Nr. 207): o. O.,  1917 August 14 und 15: Lersner  an Kühlmann: Übersendung des Protokolls der Kreuznacher Besprechungen vom 9. August 1917; Fischer , 528-531(TB – Ausgabe 348 – 351).
[lxxxii] Scherer – Grunewald, 2, 446 (Nr. 263): [München], 1917 September 22: Note von Luckwald.
[lxxxiii] Scherer – Grunewald, 2, 439 (Nr. 256): München, 1917 September 18: Pacelli an Michaelis;l. c., 441 – 442 (Nr. 258): Berlin, 1917 September 19: Michaelis an die Botschaft in München; l. c., 443 – 444 (Nr. 260): München, 1917 September 20: Treutler an Auswärtiges Amt; l. c., 445 (Nr. 262): [Berlin], 1917 September 21: Note von Ow Wachendorff (?); l. c., 446 (Nr. 263): [München], 1917 September 22: Note von Luckwald[t]; l. c.,454-456 (Nr. 267): Berlin, 1917 September 24: Michaelis an Pacelli.
[lxxxiv] UR, Nr. 64; Engel – Janosi, Österreich und der Vatikan, 2, 320-322.
[lxxxv] UR, Nr. 64 Anm.5: es ist denkbar, daß Kaiser Karl die diesbezüglichen Ciffren Valfrès an Gasparri vor ihrem definitiven Expedit über die Schweiz gelesen und sich deshalb zu einem vertraulichen Brief an Benedikt XV.(4. X. 1917) entschloß; Engel–Janosi, Österreich und der Vatikan, 2, 322-323.
[lxxxvi] UR, Nr. 65.
[lxxxvii] UR, Nr. 66.
[lxxxviii]Vgl. unser Kapitel XIII;  zur Ansicht Kaiser Karls, die 12. Isonzoschlacht, würde keine Kriegsentscheidung bringen, jedoch einen nicht zu unterschätzenden moralischen Eindruck hervorrufen: Steglich, Friedensversuche, 30 (Nr. 1):Aufzeichnungen des Grafen Nikolaus Revertera di Salandra: Gespräch mit Revertera  im Hofzug am 8. Oktober  1917.
[lxxxix] Vgl. unser Kapitel XII , XV; Scherer – Grunewald, 2, 497 – 499 (Nr. 285): Baden, 1917 Oktober 10: Cramon an Michaelis; l.c., 172(Nr. 121): Berlin, 1917 Dezember 28: Hertling an Kühlmann: “[…]Bei den Besprechungen über die italienische Offensive hat General von Cramon mir gemeldet, dass Kaiser Karl ihm die Versicherung abgegeben habe, keinen Sonderfrieden einzugehen.[…]”; Cramon, Unser österreichisch – ungarischer Bundesgenosse, 126 -128; ÖUlK, VI, 493–500.