KAPITEL VI – DER ÖSTERREICHISCH–UNGARISCHE FRIEDENSVERSUCH DURCH PRINZ SIXTUS VON BOURBON VON PARMA

(Jänner bis März 1917)

Am 29. Jänner 1917 begegnete Prinz Sixtus seiner Mutter, Herzogin Maria Antonia, und seiner Schwester, Prinzessin Maria Antonia, in Neuchâtel (Schweiz). Man traf sich streng incognito im Haus von Maurice Boy de la Tour, rue de Pommier 7.[i] Der Prinz hatte seine Mutter seit Kriegsausbruch nicht gesehen. Im November 1914 als er, nach einem schweren Autounfall in Lebensgefahr schwebte, verbot man ihr, in die militärische Zone von Calais einzureisen. Sobald Sixtus transportfähig war, brachte ihn sein Bruder Xavier zur Erholung nach Italien, in die Villa Pianore.[ii]

Kurz danach (Jänner 1915) wandte sich Sixtus an Papst Benedikt XV. mit der Bitte um Audienz. Gleichzeitig verfaßte er einen bedeutsamen politischen Brief an seine Schwester, Erzherzogin Zita und erreichte damit das österreichisch–ungarische Thronfolgerpaar über den Vatikan.[iii]

Sixtus war der älteste Sohn aus der zweiten Ehe von Herzog Robert von Bourbon von Parma mit Maria Antonia, geborener Infantin von Portugal aus dem Haus Braganza. Er und Xavier waren sich nach dem Tod des letzten legitimen französischen Bourbonenkönigs, des Grafen Heinrich von Chambord (Heinrich V.), ihrer dynastischen Herkunft und Verpflichtung sehr bewußt. Beide wurden im berühmten Jesuiteninternat Stella Matutina (Feldkirch, Vorarlberg) erzogen und legten dort die Matura ab. Nach dem Tod Herzog Roberts (1907) mußte Prinz Sixtus die französischen Güter seiner Familie verwalten und begann erst 1909 politische Wissenschaften in Paris an der Sorbonne zu studieren. 1914 erwarb er  ein Doctorat d `Etat.[iv] Seine Dissertation[v] beschäftigt sich mit dem Vertrag von Utrecht(1714), als Habsburg und Bourbon unter englischem Druck das spanische Erbe teilten.[vi]

Von Februar bis Juni 1912 hatte er sich dem Professor für Biblische Hilfswissenschaften und der arabischen Sprache an der Wiener Theologischen Fakultät, Alois Musil, bei einer Reise in den Vorderen Orient angeschlossen. Die Reise diente der karthographischen Aufnahme Mesopotamiens, dem Studium der christlichen Archäologie in römisch – byzantinischer Zeit, astronomischen Studien und Erkundungen zur historischen Geographie. Man startete in Damaskus, fuhr in das Zweistromland und in Gebiete, in denen das verlorene Paradies vermutet wird.

Hatte Musil höchste wissenschaftliche Ambitionen, beobachtete Prinz Sixtus Land und Leute unter kultur–und wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten. Der Zerfall des Osmanischen Reiches, sein Rückzug von der Balkanhalbinsel und von großen Teilen des Vorderen Orients riefen politische Interessen in Deutschland, Österreich–Ungarn, Italien, Rußland, England und Frankreich wach. Es waren Krisenherde, die den Ersten Weltkrieg auslösten. [vii]

Im Jänner 1913 hielt Prinz Sixtus in der Wiener k.u.k. Geographischen Gesellschaft einen Vortrag über seine Expedition.[viii] 1914 plante er gemeinsam mit Xavier, nach Indien zu fahren, was der Ausbruch des Ersten Weltkrieges verhinderte.

Die Familie Bourbon von Parma, seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in Schloß Schwarzau im österreichischen Exil, war in ihren patriotischen Tendenzen bei Kriegsausbruch gespalten. Sixtus und Xavier ersuchten Kaiser Franz Joseph, ihre Ausreise nach Frankreich zu erlauben. Vom französischen Militär als Royalisten abgelehnt, leisteten sie in Belgien beim Roten Kreuz und bei der Artillerie Kriegsdienste.[ix] Ihre Brüder Elias, Felix und René traten in die österreichisch–ungarische Armee ein.[x] Im März 1913 hatte Prinz Sixtus an Alois Musil über seine Beziehung zu Österreich und zum Thronfolgerpaar geschrieben :”[…]Meine Gefühle kennen Sie und meine Ideen auch. Ich werde stets mit größter Liebe an Österreich hängen, mit Freuden im Bereiche meiner Stellung dafür wirken. Und ganz besonders, wenn einmal Z[ita] und C[arl] F[ranz] J[oseph] dort sein werden, wohin sie berufen sind. Aber ich bin und bleibe ein Bourbon. Für meine Geburt ist Gott allein verantwortlich, dafür kann ich nichts. Stets werde ich einen guten Theil des Jahres in Österreich bleiben und während denen (sic!) nach Kräften Z[ita] und C[arl] helfen, Gutes in jedem Sinne zu wirken. Aber meine Freiheit kann ich nicht verlieren und meine 56 französischen Herrscher als Ahnen nie vergessen! Aber nicht aus dummen (!) Hochmuth! Dafür kennen Sie mich doch zu gut! So allein, unabhängig, kann ich wirken; nicht aber als pseudo archidux 2. Klasse! Dafür kann ich nichts!-[…]Wohl aber kann ein ehrlicher, gerader outsider dort eingreifen, wo es Not thut.[…]”[xi]

Mit dieser Einstellung verfaßte er 1915 in Pianore das schon erwähnte Schreiben an seine Schwester Zita. Er warnte vor dem Eintritt Italiens und Rumäniens in den Ersten Weltkrieg und vor dem deutschen Bundesgenossen. Die Donaumonarchie würde, von Rußland, Italien und Rumänien umzingelt, zum Vasallen Preußens und vernichtet werden. Land und Herrschaft, Monarchie und Dynastie seien in Gefahr. Würden die Alliierten auch keinen Sieg erwarten, könnten sie doch keinen von Deutschland diktierten Frieden akzeptieren. Österreich–Ungarn sollte, um der Zerstörung zu entgehen, den Zweibund lösen und mit Hilfe des Papstes zu einem Separatfrieden mit der Entente kommen. Die neutralen Mächte (Spanien, Holland, Dänemark, Schweden, Schweiz) wären ungeeignete Friedensvermittler, allein der Vatikan sei unabhängig. Er habe ausschließlich religiöse Interessen und der Papst besitze die göttliche Mission, Frieden zu stiften. Benedikt XV. möge über den englischen Gesandten beim Heiligen Stuhl diese Friedensaktion starten; Frankreich würde mitspielen.[xii]

Ein Teil des galizisch–österreichischen Adels wandte sich damals aus der Schweiz an Benedikt XV. mit der Bitte um Friedensvermittlung. [xiii]Der Gedanke, mit Hilfe des Papstes einen allgemeinen Frieden herbeizuführen, findet sich in dem Aide mémoire von Prinz Sixtus, wieder das er für seine Audienz bei Benedkt XV. (23 März 1915) konzipierte: “[…]Deutschland hat diesen Krieg gewollt[…],” und es hätte, wie diplomatische Texte bewiesen, ihn lang vorbereitet. Österreich wäre im guten Glauben zur Bündnistreue verpflichtet, aber Deutschland spiele ein doppeltes Spiel. Es hätte die belgische Neutralität und Unabhängigkeit garantiert und sich nicht daran gehalten. Deutschland habe Österreich seit langem zu seinem Komplizen geformt. Die Deutschnationalen kämpften für eine Fusion Österreichs mit Deutschland. An Universitäten und Banken agierten sie mit dem Ruf “Los–von Rom.” Österreich–Ungarn werde die deutsche Militärhilfe mit seiner Unabhängigkeit bezahlen. Die französische Situation sei vom Kampf gegen den Glauben, gegen die katholische Doktrin und Disziplin bestimmt. Ein Teil der Jugend, von alten Traditionen getragen, sei Rom treu, der größere Teil der Intelligenz neige sich vor der Häresie. Eigene Feinde hätten Frankreich den <heiligen Krieg erklärt>.[xiv] Die Anspielung an die Massonnerie war klar.

Nach seiner Thronbesteigung griff Kaiser Karl das Konzept seines Schwagers vom Jänner 1915 auf. Der Kriegswille Deutschlands sollte mit päpstlicher Hilfe gemäßigt werden, vorbereitende Friedensschlüsse mit Frankreich, England, Italien und Rußland sollten zum allgemeinen Frieden führen.[xv]

Kaiser Karl hatte durch Herzogin Maria Antonia seinen Schwager bitten lassen, die “Friedensouverture” in Frankreich und England vorzubereiten und zu Vorgesprächen nach Wien zu kommen.[xvi] Sixtus und Xavier waren mit Erlaubnis des belgischen Königs in die Schweiz gefahren. Sixtus stand der Reise nach Wien reserviert gegenüber, er konzipierte jedoch am 29.Jänner 1917 “ein Friedenspapier”, das an die wichtigsten Bedingungen der Entente anknüpfte, mit denen sie am 12. Jänner das Friedensangebot der Zentralmächte abgelehnt hatte.[xvii] Er nannte folgende Bedingungen:

 

¨       die Restitution von Elsaß- Lothringen an Frankreich ohne koloniale Kompensation,

¨       die Wiederherstellung Belgiens und die Rückgabe des Kongo,

¨       die Wiederherstellung Serbiens und die Vergrößerung Albaniens,

¨      die Übertragung Konstantinopels an Rußland.

 

Ein geheimer Waffenstillstand mit Rußland würde den angestrebten Frieden vorbereiten. Die Punkte eins und zwei betrafen Deutschland, Punkt drei bezog sich auf Österreich–Ungarn und Bulgarien, Punkt vier auf Bulgarien und die Türkei.[xviii] Diese Note war die Basis für den “Sixtusbief” vom 24. März 1917.[xix]

Im Frühling 1915 hatte Kaiser Franz Joseph den Eintritt Italiens in den Krieg zu vermeiden gesucht[xx] und Zar Nikolaus II. einen österreichisch–russischen Separatfrieden vorgeschlagen. Damals war Rußland ablehnend gewesen.[xxi] Als dann im Herbst 1916 revolutionäre Vorboten erschienen, berichteten französische Diplomaten über Versuche, russisch–österreichische Friedensgespräche mit Hilfe Englands in Schweden zu beginnen.[xxii] Das deutsche Außenamt unterstützte Pläne zur Zerstörung des Zarenreiches mit hohen Geldsummen.[xxiii] Im Februar–März 1917 entwickelten sich die Ereignisse in Rußland gegen das zaristische Regime: Streiks, Unruhen und Truppenbewegungen in St. Petersburg führten am 8. März 1917 zur Bildung von sozialistischen Arbeiterräten. Am 12. März 1917 versuchte Prinz Lwow die Situation mit einer Regierungsumbildung zu retten. Zar Nikolaus II. dankte am 15. März 1917 zugunsten seines Bruders, des Großfürsten Michael, ab.[xxiv]

Seit dem uneingeschränkten U – Bootkrieg (1. Februar 1917) standen die USA vor der militärischen Konfrontation mit Deutschland.[xxv] Staatssekretär Robert Lansing kritisierte Österreich beim Antrittsbesuch des Botschafters Adam Graf Tarnowski. Er sagte, man hätte sich vom “chevalresken ” Österreich–Ungarn den inhumanen, rücksichtslosen U–Bootkrieg (“Versenkung ohne Warnung”) nicht erwartet.[xxvi]

Unter diesen weltpolitischen Gesichtspunkten ist die Eile, mit der Kaiser Karl die Friedensbemühungen vorantrieb, nur zu verständlich.

Die Tendenz zu Separatfrieden, sowohl in der Türkei als auch in Deutschland gegenüber Rußland zu erkennen, stellte die großen Bündsnissysteme in frage und lockerte verhärtete Fronten.[xxvii] Die USA schalteten sich ein und präzisierten ihren Standpunkt.

Nach den Kontakten von Prinz Sixtus mit Wien und Paris (Jänner–Februar 1917) begannen bilaterale Gespräche Österreich–Ungarns mit Frankreich, England und Italien einerseits, mit Deutschland anderseits. Sie dauerten bis Ende Juni 1917. Der Vatikan sekundierte und unterstützte die österreichische Position. Eine Gruppe um König Viktor Emanuel III., Innenminister Orlando und General Cadorna schien geneigt, mit der Donaumonarchie Frieden zu schließen.[xxviii] Um diese diplomatischen Aktivitäten einsichtig zu machen, sind zuerst die Gespräche Österreich–Ungarns mit Frankreich, England und Italien, dann sein Versuch, Deutschland zum Frieden zu motivieren, darzustellen.

Graf Támás Erdödi , Kaiser Karls Geheimkurier, übergab Prinz Sixtus am 14.und 21. Februar in Neuchâtel die Positionen des Kaisers:[xxix]

¨       geheimer Waffenstillstand mit Rußland,

¨       Rückgabe von Elsaß–Lothringen an Frankreich,

¨       Wiederherstellung und Unabhängigkeit Belgiens.

¨      Gründung eines autonomen Königreichs Jugoslawien anstelle Serbiens, als Vereinigung von Bosnien – Herzegowina, Serbien, Albanien und Montenegro. Mit einem Erzherzog an der Spitze würde es in eine österreichisch -ungarische Föderation einbezogen.

Sixtus sah als Voraussetzung für ein positives Friedensgespräch die Wiederherstellung des Königreiches Serbien und seine Vergrößerung durch Albanien; womit er zweifellos die Linie des Quai d`Orsay vertrat. Sixtus plädierte für ein faît accomplit, für ein öffentliches Friedensangebot Österreichs an die Entente”[…] unter Wahrung des Anscheins der Freundschaft und des Bündnisses mit Deutschland[…].” Könnte der Kaiser nicht so offen handeln, wäre der Prinz bereit, den Weg eines diplomatischen Friedens zu versuchen.[xxx] Sein zweites Papier handelte bereits von einem Waffenstillstand zwischen dem Kaiser von Österreich und dem Kaiser von Rußland mit den Königen von Serbien, Italien und Rumänien, unabhängig von der Situation, die in Polen, Galizien, Rumänien, Serbien und Italien bestand. Frankreich und seine Alliierten sollten den Wunsch nach Frieden anerkennen.[xxxi]

Seit Kaiser Karls zweiter Fühlungnahme mit seinem Schwager (13./14. Februar 1917) war der Außenminister informiert. Graf Ottokar Czernin ersuchte sogar Kaiserin Zita schriftlich um den Besuch ihres Bruders Sixtus in Wien (17. Februar 1917).[xxxii] Im Mai 1918 konnte Ministerpräsident Ernst von Seidler herausfinden, daß der deutsche Reichskanzler Bethmann Hollweg Czernin gebeten hatte, einen Friedensversuch über die Familie der Kaiserin zu starten.[xxxiii]

Als Erdödi am 20./ 21. Februar 1917 in die Schweiz fuhr, nahm er die Antwort Czernins auf den Vorschlag des Prinzen Sixtus vom 13. Februar 1917 mit.[xxxiv] Das verlieh dem Gespräch offiziellen Charakter, drückte das Einverständnis des Außenministers zur kaiserlichen Sondierung aus. Czernin betrachtete offiziell das Bündnis der Zentralmächte als untrennbar. Er formulierte acht Punkte, in der Frage Elsaß–Lothringen verhielt er sich neutral.[xxxv] Bei der Durchsicht dieses Memorandums machte Kaiser Karl zu den Punkten 3,4,5,7,8 Zusätze, die den Charakter einer Akzentverschiebung trugen. Er diktierte Erdödi ein eigenes Papier, das einen anderen Ton in die Verhandlungen brachte; Czernin kannte diese kaiserlichen addenda nicht.[xxxvi] In Neuchtel verbrannte Sixtus in Gegenwart Erdödis die kaiserlichen addenda, am 23. Februar 1917 kehrte er mit Xavier nach Paris zurück.[xxxvii]

Inzwischen hatte Frankreich zwei amerikanische Interventionen zugunsten eines Separatfriedens Österreich–Ungarns mit der Entente erhalten. Sixtus dürfte davon gewußt haben, abwartend verzögerte er die Gespräche im französischen Außenamt.[xxxviii]

Amerika hatte Österreich–Ungarn aufgefordert, sich zum “verschärften U – Bootkrieg” Deutschlands zu äußern und den eigenen Standpunkt zu präzisieren.[xxxix] Czernin, der im Jänner 1917 die deutsche Regierung von ihrem Entschluß zum “verschärften U–Bootkrieg” nicht abbringen konnte, versuchte jetzt, ohne von der gemeinsamen Linie abzuweichen, den Bruch mit den USA hinauszuschieben. [xl]Auch der amerikanische Botschafter in Wien, Frederic Courtland Penfield, bemühte sich, die Beziehung mit Österreich–Ungarn zu erhalten.[xli]

Lansing hatte am 22. Februar 1917 Czernin wissen lassen, die Entente beabsichtige nicht die Auflösung der Donaumonarchie, bliebe die Kriegslage unverändert. Österreich–Ungarn möge Friedensvorschläge über amerikanische Vermittler machen.[xlii] Das schien die Note der Entente vom 12.Jänner 1917 und das Kriegsziel die Auflösung Österreich – Ungarns zu korrigieren.[xliii] Czernin, der um höchste Diskretion zu wahren, Penfield in sein Haus gebeten hatte, faßte die amerikanische Demarche als Kriegsmüdigkeit der Entente auf. “[…]He thinks,[berichtete Penfield]that Entente Governments are working for peace at Washington.[…]”[xliv]Der Außenminister antwortete, Österreich–Ungarn sei jederzeit bereit, den Krieg zu beenden, den es immer nur als Verteidigungskrieg geführt habe. Die Donaumonarchie würde in Friedensverhandlungen nur gemeinsam mit ihren Verbündeten eintreten und zuvor auf der Garantie ihrer Unversehrtheit bestehen. [xlv] Trotz dieser reichlich undiplomatischen Antwort brach Washington die Beziehungen zu Wien nicht ab. Es machte jedoch darauf aufmerksam, daß spätere Friedensbedingungen für die Donaumonarchie weitaus ungünstiger als im gegenwärtigen Augenblick ausfallen würden.[xlvi] Czernin war von der Uneigennützigkeit der USA nicht zu überzeugen. Die Situation verkennend,[xlvii] hoffte er, über Rußland zum allgemeinen Frieden zu kommen.[xlviii] Lansing meinte, Österreich –Ungarn würde seine Verbündeten genau so wie seine Feinde fürchten und aus Angst vor Deutschland einen allgemeinen Frieden anstreben. Er riet Wilson, den Vorschlag Czernins anzunehmen und ein Geheimtreffen mit der Entente zu arrangieren. Würde der Separatfriede der Form halber geleugnet, sollte er dennoch erörtert werden. Wilson griff diesen Gedanken nicht auf, womit der amerikanische Versuch, einen Sonderfrieden zwischen der Entente und der Donaumonarchie zu vermitteln, gescheitert war.[xlix]

Czernin beurteilte die amerikanische Intervention als Rettungsversuch des Zaren.[l] Am 5.März  überreichte er Penfield die Antwort auf das aide memoire vom 18. Februar 1917: die Beeinträchtigung amerikanischer Interessen durch k.u.k. U–Boote sei unwahrscheinlich. [li]Das State Department war von dieser Antwort unbefriedigt, sie enthielt”[…]in bezug auf die Sicherheit neutraler Schiffe und auf die Verantwortung für Menschenleben keine Zugeständnisse.[…]”[lii]

Prinz Sixtus wartete ab. Nachdem Österreich–Ungarn seine Antwort an die USA hinauszögerte, rieten ihm politische Freunde zu handeln. Am 4. März 1917 fragte er den Direktor des französischen Auswärtigen Amtes, William Martin, nach italienischen und rumänischen Reaktionen. Martin verbarg die italienischen Einwände nicht. Am nächsten Tag  begegnete Sixtus Raymond Poincaré, den Präsidenten der Französischen Republik. Für ihn war der Entwurf Czernins ungenügend und unannehmbar. Die Fortsetzung des Gespräches schien erst gesichert, als Sixtus die Zusätze Kaisers Karls rekonstruierte. Poincaré, der die strenge Geheimhaltung der Gespräche zusagte,, war jetzt bereit, sich mit dem Zaren in Verbindung zu setzen. Als einziges Problem betrachtete er Italien, dem man im Vertrag von London große Gebietszusagen gemacht hatte.[liii] Nun war Italien kriegsmüde und General Cadorna hatte um den Einsatz französischer Truppen gegen Österreich–Ungarn ersucht. Poincaré, der nur König Viktor Emanuel III. und Außenminister Sonnino zu trauen schien, schlug vor, Österreich–Ungarn sollte die vier Hauptpunkte Kaiser Karls präzisieren. Frankreich würde sie England und Rußland vertraulich mitteilen und einen geheimen Waffenstillstand vermitteln. Frankreich beabsichtigte nur, die nationale Einigung Deutschlands von 1871 rückgängig zu machen.[liv]

Der französischen Ministerpräsident Aristide Briand, stimmte mit Poincaré überein. Prinz Sixtus und Jules Cambon vom französischen Außenministerium würden Kaiser Karl und Graf Czernin auffordern, das Friedensangebot durch einen Intermediair zu übermitteln. Man wollte die Offensive gegen Italien aufhalten, einen Waffenstillstand schließen und die Donaumonarchie von Deutschland trennen.[lv]

Prinzen Sixtus wiederholte in seinem zweiten Gespräch mit Poincaré (8.März 1917) die Vereinbarung mit Briand: Poincaré würde einen von Briand contrasignierten Brief durch die beiden Bourbonen an den russischen Zaren schicken. Poincaré, der Spanien als Friedensvermittler ab lehnte,[lvi] meinte, die französische Botschaft in Bern würde das österreichisch–ungarische Friedensangebot weiterleiten.[lvii]

Prinz Sixtus informierte am 16. März 1917 Kaiser Karl. Die von ihm Ende Jänner 1917 skizzierten vier Punkte seien das Fundament des Friedensangebotes, das Resultat wäre positiver, würde die Abtretung von Triest zugesagt. Eroberte Italien Triest, würde dies die Entente anerkennen. Könnte Italien Triest nicht einnehmen, hätte die Entente die Möglichkeit, ihre Zusage von 1915 zu widerrufen. Man müßte den Augenblick nützen, schrieb Sixtus, wechselten in Frankreich die Minister, wären die Gespräche neu zu beginnen. Die bürgerlichen Liberalen in Moskau wollten den Krieg bis zum äußersten führen. Bliebe Rußland mit Frankreich und England verbündet, wäre das für Kaiser Karl die größte Friedensgarantie. Diesem Brief legte Sixtus  seinen Entwurf einer an Frankreich gerichteten Note Österreich–Ungarns bei.[lviii] Schließlich reisten Sixtus und Xavier zu weiteren Verhandlungen nach Genf. Am 19. März 1917 erwarteten sie Erdödi im Hotel “Beau Rivage” Er sollte sie zu Geheimgesprächen nach Wien bringen, ein Brief von Kaiserin Zita unterstützte den Auftrag.[lix]

Die Reise war bereits vom k.u.k. Militärattaché, General William von Einem, und vom Grenzpolizeioberst von Lucke organisiert. Pässe, lautend auf Richard Pfister und Stephan Plattner, lagen bereit. Am 20. März 1917 fuhren die Prinzen per Bahn über Zürich an die schweizerisch–liechtensteinsche Grenze, dann im Auto über Vaduz nach Feldkirch. Erdödi nahm in Feldkirch den Nachtzug nach Wien, die Prinzen stiegen in Frastanz zu. Nach ihrer Ankunft in Wien fuhren sie zu Erdödi in die Landskrongasse 5. Am nächsten Morgen übergab Erdödi in Baden dem Kaiser den Brief des Prinzen Sixtus vom 16. März 1917. [lx]

Der berühmte ” Sixtusbrief “, zu dem es vermutlich 14 Entwürfe gab, lag damals schon im Konzept vor. Er hielt sich im wesentlichen an die Vorlagen vom 29. Jänner und 16. März 1917, war jedoch in seiner Position gegenüber Deutschland zurückhaltender.[lxi] Professor Alois Musil, Freund und Mentor des Prinzen Sixtus, hatte die delikate diplomatische Aufgabe erhalten, das österreichisch–ungarische Friedenspapier zu konzipieren. Graf Czernin, in die Redaktion einbezogen, besaß ein “brouillon.”[lxii] Wie man beim Vergleich uns zugänglicher Entwürfe mit dem Autograph erkennen kann, stand der Punkt über Elsaß–Lothringen zur Umdisposition. Im ersten Entwurf fehlte der Passus über die Wiederherstellung Belgiens, im “brouillon” des Grafen Ottokar Czernin, fehlte der Punkt über Elsaß–Lothringen.

Kaiser Karl hatte gegenüber dem Schweizer Botschafter Charles Daniel Bourcart die Elsaß–Lothringen als schwierigstes Problem bei einem Friedensschluß bezeichnet und auf Pläne zu dessen Neutralisierung  angespielt.[lxiii]Damals wollte auch Rußland die Wiederherstellung Lothringens in seinen alten Grenzen (1790) unterstützen. Aus Elsaß–Lothringen sollte mit linksrheinischen Territorien ein autonomer, zentralistischer Staat gebildet werden.[lxiv] Nach der Überlieferung des österreichisch–ungarischen Handelsministers, Friedrich von Wieser, hatte Kaiser Karl zur Abtretung des französischen Teiles von Lothringen damals bereits die Zustimmung von Bayern, Württemberg, Baden, Hessen und Sachsen. [lxv]

Es war cca 20 Uhr, als Sixtus und Xavier in Laxenburg den Salon der Kaiserin betraten, in dem sie erwartet wurden.[lxvi] Nach der Darstellung von L ‘Offre de paix séparée,[lxvii] ging Kaiser Karl nach der Begrüßung, sofort “in medias res”. Das politische Gespräch entwickelte sich aus dem <Projet de note> vom 16. März 1917und dauerte von 20 Uhr bis zum Eintreffen des Grafen Czernin um 21.30 Uhr.

Was den deutschen Verbündeten betraf, waren die Meinungen verschieden. Sixtus betonte, Frankreich könne nicht mit Deutschland Frieden schließen, nachdem es seine Offensive vorbereite. Kaiser Karl war sich bewußt, daß Deutschlands führenden Militärs am Dogma des <Siegfriedens > festhielten. Er kannte ihren Realitätsverlust gegenüber der kriegsmüden Bevölkerung. Seine Bündnispflicht zwang ihn, zusammen mit Deutschland zu einem gerechten und ausgeglichenen Frieden zu kommen. Würde dieser Versuch mißlingen, müßte er einen Separatfrieden schließen.[lxviii]

Kaiser Karl wollte, zuerst die völlige Übereinstimmung mit Frankreich herstellen und mit dessen Hilfe englisch–russische Verhandlungen führen. Danach sollte Deutschland Stellung nehmen. In der Frage von Elsaß–Lothringen, Sixtus bestand auf dessen Restitution in den Grenzen von 1814, näherten sich beide dem Plan Briands, ein eigenes neutrales Condominium zu schaffen. Man sprach über Polen, an dem die Lösung der russischen Fragen hing, setzte die Frage Konstantinopels bis zur Stabilisierung der russischen Verhältnisse aus, diskutierte die Orientfrage und die Unterstützung des französischen Handels durch Österreich–Ungarn. Was Serbien betraf, forderte Kaiser Karl nur die Ausschaltung der Geheimgesellschaften, die in Österreich–Ungarn revolutionäre Propaganda trieben. Man war sich über die Wiederherstellung Belgiens und die Restitution des Kongo einig, bezüglich Italiens wünschte Kaiser Karl, seine Forderungen gemeinsam mit Frankreich, England und Rußland zu verhandeln. Angesichts der großartigen militärischen Verteidigung Tirols und des Truppenaufmarsches der Italiener in Friaul mußte der Kaiser die öffentliche Meinung berücksichtigen.[lxix]

Es war 21.30 Uhr, Graf Ottokar Czernin betrat im Gehrock den kaiserlichen Salon. Kaiser Karl hatte seinem Schwager den Minister als absolut friedenswillig dargestellt, Czernin kenne am besten die delikate Situation gegenüber Deutschland, er werde nicht antideutsch reagieren. Doch man könne offen sprechen.[lxx]

Prinz Sixtus, dem die diplomatischen Fußangeln in Czernins Papier vom 19. Februar 1917 mißfallen hatten, beschrieb den Außenminister als lang, mager und kalt. Das angeblich nur 20 Minuten dauernde Gespräch sei eisig gewesen, trotz des lebhaften Wunsches von Kaiser Karl, einen wärmeren Ton anzuschlagen. Der Außenminister sprach so ephemer, daß man seine Gedanken nicht erkennen konnte. Macchiavelli hätte seine Art sicher mißbilligt, schrieb Sixtus, Czernin bluffte, aber er bluffte schlecht.

Nach jenem Entwurf des “Sixtusbriefes”, den Graf Czernin besessen hatte, dürfte das Gespräch bei Elsaß–Lothrinen ins Stocken geraten sein.[lxxi] Der Außenminister blieb oberflächlich und unbestimmt, Prinz Sixtus drängte auf Präzision.

Kaiser Karl beriet sich mit Czernin im Nebenzimmer–nach Steglich fast eine Stunde–[lxxii] dann versprach er klarere Formulierungen. Der Minister würde sie am nächsten Morgen zu Erdödi bringen. Czernin hatte den Kaiser gelangweilt, die Konversation war nicht, wie von ihm erwartet, gewesen.[lxxiii]

Das zweite Gespräch Czernins mit Sixtus brachte keine Fortschritte. Der Außenminister blieb weiterhin unklar.[lxxiv] Zum Schluß gab er mündlich sein Einverständnis zum Friedensschritt des Kaisers und versicherte, hinter seinem Souverän zu stehen.[lxxv]

Am Abend des 24. März 1917 fuhren die beiden Parma Prinzen wieder nach Laxenburg.[lxxvi] Kaiser Karl überreichte ihnen das Autograph des österreichisch–ungarischen Friedensangebotes an Frankreich. Er hatte es handschriftlich ohne Gegenzeichnung Czernins[lxxvii] verfaßt und den Punkt über Elsaß–Lothringen umformuliert. Das Schreiben beinhaltete die von Sixtus geforderten vier Punkte:

Kaiser Karl wollte seinen gesamten persönlichen Einflusses aufbieten, um die gerechten Rückforderungsansprüche Frankreichs auf Elsaß–Lothringen zu erwirken, die Wiederherstellung der Souveränität Belgiens und die Rückgabe von dessen afrikanischen Kolonien zu erreichen. Er erklärte sich mit der Wiederherstellung der serbischen Monarchie einverstanden, sicherte ihr einen adriatischen Hafen und große wirtschaftliche Vorteile zu. Dagegen forderte Österreich–Ungarn das unbedingte Verbot der Geheimgesellschaften, die, wie die Narodna Odbrana, eine Auflösung der Monarchie anstrebten. Unter Garantie der Entente sollte in Serbien und an seinen Grenzen diese politische Agitation eingestellt werden.

Der Kaiser wollte sich zu Rußland erst nach der Existenz einer legalen und definitiven Regierung äußern. Er ersuchte den Prinzen, Frankreich und England seine Auffassungen mitzuteilen, um offizielle Gespräche beginnen zu können.[lxxviii] Es fehlte ein Hinweis auf Zugeständnisse an Italien.

Bei der Übergabe des Briefes sagte der Kaiser “[…]dem Prinzen Sixtus ausdrücklich: dem Präsidenten Poincaré bei der Überbringung der Message zu erklären, daß, falls etwas durch Frankreichs Schuld herauskäme, ich den ganzen Brief auf das Entschiedendste (sic!) leugnen würde und zum Beweis meiner Bundestreue gegen Deutschland gezwungen wäre, Divisionen in den Westen zu werfen. Weiters bat ich den Prinzen, das Original des Briefes bei keinem der Machthaber der Entente zu belassen, sondern ihn selbst aufzuheben[…].” [lxxix]

Der Besuch der Bourbonen in Schloß Laxenburg war zu Ende. Der Brief trug das Datum des 24. März 1917, am 25.März verließen Sixtus und Xavier Wien, geheim, wie sie gekommen waren.[lxxx]

 

[hide-this-part morelink=”Fußnoten anzeigen”]

[i] Sixte de Bourbon, L` Offre, 44; nach Amiguet, 116, 58 war Maurice Boy de la Tour, Patrizier in Neuchâtel, der deutsch sprechende Vetter von Charles Salomon. Dieser war mit Prinz Sixtus bekannt. Im Einvernehmen mit dem französischen Außenamt begleitete er Sixtus und Xavier in die Schweiz. Nach Griesser – Pecar, Mission Sixtus, 65, war Boys (sic!) de la Tour ein Onkel von Charles Salomon. Griesser–Pecar kombiniert z. T. echte Ergebnisse mit  Flüchtigkeitsfehlern, falschen Datierungen, Konstruktionen und Erfindungen. Sie ignoriert längst zugängliche Forschungen.
[ii] Amiguet, 89 – 92; TS 3515.
[iii] TS 3515; UR, Nrn. 6, 7.
[iv] Amiguet, 37-92.
[v] Le traité d` Untrecht et les lois fondamentales du royaume, Paris (Edouard Champion) 1914.
[vi] Amiguet, 63-76.
[vii] Bauer, 170-185; dazu auch Vyskov (Wischau), Bezirksmuseum, NL Alois Musil.
[viii] Der Vortrag fand am 16.Jänner 1913 statt: Bauer, 185-194.
[ix] Amiguet, 77–92; UR, Nrn. 3, 20.
[x] UR, Nrn. 3, 20; Amiguet, 64–65.
[xi] UR, Nr. 7.
[xii] UR, Nr.7.
[xiii] UR, Nr.8.
[xiv] UR, Nr. 14.
[xv] UR, Nr.213; vgl. dazu DDS, 6, 511-514 (Nr. 280), bes. 512: Wien, 1917 Februar 21: Bourcart an Hoffmann: “[…]< was Österreich–Ungarn anbetrifft >, sagte der Kaiser,< sollte bei der Bescheidenheit unserer Ansprüche ein Friede doch unschwer zustande kommen können. Wir verlangen gar nichts als die Integrität der Monarchie, höchstens kämen noch einige Grenzregulierungen in Betracht.[…]Mit Frankreich und England haben wir direkt eigentlich gar keinen Streit, und ich glaube, daß dementsprechend in diesen Ländern die Animosität gegen uns keine allzu große sein sollte, wie auch hier gegen dieselben keinerlei Übelwollen herrscht. Der Weg zum Frieden könnte vielleicht von diesen beiden Staaten aus und über Österreich-Ungarn gefunden werden, und einen Weg zum Frieden sollte es geben >.[…]”
[xvi] Fester, 249 – 251: Paris, 1917 März 5: Denkschrift des Prinzen Sixtus für Poincaré.
[xvii] Vgl. unser Kapitel V.
[xviii] Sixte de Bourbon, L` Offre, 40.
[xix] UR, Nr. 34.
[xx] Vgl. zu den österreichisch – italienischen Friedensbemühungen: Caira – Thalmann, 44 – 71.
[xxi] UR, Nrn.15,16.
[xxii] PAMAE, Paix separée 103, fol. 78: Christiania, 1917 Jänner 11: Chevalley an Außenministerium: Knud (sic! = Harald ) Scavenius, der Bruder des dänischen Botschafters in St. Petersburg und Vetter des dänischen Außenministers hätte sich im September – Oktober 1916 nach einer Begegnung mit dem Österreicher Ernest Westfried nach St. Petersburg begeben, um einen Separatfrieden zwischen Rußland und Österreich- Ungarn herbeizuführen. Zu Harald Scavenius: Winterhager, 727 (Register).
[xxiii] Heresch, 150 – 154, 228 – 235.
[xxiv] Heresch, 262 – 278.
[xxv] Ludendorff, Urkunden, 344 (Nr. 26): Washington, 1917 Februar 10:Graf Bernstorff an AA:”[…]Da seit dem 1. Februar sich kein Zwischenfall ereignet hat, welcher Amerikaner betraf, ist Kriegsstimmung sehr vermindert, das Land will keinen Krieg […] wirklicher Krieg dürfte sich noch längere Zeit hinausschieben lassen, wenn wir nicht gegen die Vereinigten Staaten von Amerika selbst vorgehen.”
[xxvi] Zeltner, 144 – 145: Tarnowski telegraphierte dazu nach Wien:Die “[…]amerikanische Regierung möchte Monarchie gegenüber, für welche Sympathien hier sehr aufrichtig und überhaupt bei allen neutral Gesinnten gut, nicht selbe Haltung wie Deutschland gegenüber einnehmen.[…]”; Papers of Woodrow Wilson, 41, 129 -130 Anm. 2; Meckling, 44 – 45, über die amerikanisch- englische Fühlungnahme bezüglich eines Separatfriedens mit der Donaumonarchie, gegen die Lloyd George zuerst argumentierte, dann seinen Standpunkt korrigierte.
[xxvii] PAMAE, Paix separée 103, fol. 79-81: London, 1917 Februar 14: im Auftrag von Lloyd George an den französischen Außenminister über türkische Separatfriedensversuche mit England; fol. 92 – 94: Paris, 1917 April 16: Ribot an die französischen Botschaften in London und Rom über die österreichischen Tendenzen, mit Rußland Separatfrieden zu schließen. Man müsse Rußland durch ein gemeinsames Vorgehen der alliierten Botschafter klar machen, sollte es sich nicht besinnen, würde eine fatale Desaggregation der Alliierten eintreten. Dazu : DDS, 6, 534 (Nr.294): Bourcart an das Schweizerische politische Departement: Wien, 1917 April 17.:” […]Graf Czernin, den ich gesprochen habe, hat sich mir gegenüber folgendermaßen geäussert:< In Rußland müssen wir versuchen, mit denjenigen Kreisen anzuknüpfen, von denen man erwarten kann, daß sie Frieden machen können.>[…]”
[xxviii] Vgl. unser Kapitel VIII; Griesser – Pecar, Mission Sixtus, 161; Opitz – Adlgasser, 19-20 (Nr. 13): Wien, 1917 April 10. Nostitz an Graf Vitzthum,
[xxix] TS 4225 (Maria Antonia von Bourbon von Parma OSB) Sie hatte nach dem Diktat Kaiser Karls die Akkreditierung Erdödis und seine Antwort an Sixtus zu Papier gebracht. Vgl. auch Fester, 250 (Denkschrift des Prinzen Sixtus für Präsident Poincaré). Diese kaiserliche Antwort wird sonst nirgends erwähnt, nur die Akkreditierung Erdödis. Steglich, Friedenspolitik, I, 17-18 und ihm folgend Bihl, La Mission de Médiation, kennen diese Antwort des Kaisers nicht. Sie sehen daher seine Friedensouverture nur von Prinz  Sixtus festgelegt. Sehr unübersichtlich und konstruierend Griesser- Pecar, Mission Sixtus, 88-89;vgl. dazu Komjáthy, Protokolle, 440-452 (Nr. 20): Baden 1917, Jänner 12. Ministerrat für gemeinsame Angelegenheiten über die maximalen und minimalen Friedensziele der Monarchie.
[xxx] Sixte de Bourbon, L` Offre, 58.
[xxxi] Sixte de Bourbon, L` Offre, 53 – 54.
[xxxii] Kann, Sixtusaffaire, 30-31 aus der aktenmäßigen Zusammenstellung der ” Brief Affäre 1917 und  1918 ” von  Ottokar Czernin: vgl. dazu unseren Anhang 2. Den genauen Verlauf der Reise bringt Griesser–Pecar, Mission Sixtus, 129- 131 vermutlich exakt; Polzer- Hoditz, 324-325 ( Brief Czernins an Kaiserin Zita vom 17. Februar 1917). Dazu auch der Bericht Kaiser Karls in UR, Nr.87a.
[xxxiii] Vgl. unser Kapitel XVIII (Czernin der Minister).
[xxxiv] “Projet de Convention pour l`Empereur ” = erweiterte Fassung der von Herzogin Maria Antonia überbrachten ersten Note .
[xxxv] Der Standpunkt Czernins:
  • das Bündnis zwischen Österreich–Ungarn, Deutschland, der Türkei und Bulgarien sei absolut unauflöslich
  • Serbien solle nicht vernichtet werden. Österreich- Ungarn müsse jedoch Garantien erhalten, daß es nicht zu ähnlichen politischen Umtrieben wie vor dem Mord von Sarajewo käme. Im übrigen sei Österreich- Ungarn bereit, durch weitgehende wirtschaftliche Zugeständnisse ein freundschaftliches Verhältnis zu Serbien aufzubauen
  • würde Deutschland auf Elsaß – Lothringen verzichten wollen, wäre Österreich- Ungarn nicht dagegen
  • die Wiederherstellung Belgiens, seine Entschädigung durch alle Kriegführenden
  • es sei ein großer Irrtum zu glauben, daß sich Österreich–Ungarn unter deutscher Vormundschaft befinde. Hier in Österreich- Ungarn sei die Auffassung verbreitet, Frankreich handle völlig unter dem Druck Englands
  • Österreich–Ungarn denke nicht daran, Rumänien zu vernichten. Es müsse dieses Land nur so lange als Pfand behalten, bis der Bestand der vollen Integrität der Monarchie garantiert sei
  • Österreich–Ungarn habe öffentlich erklärt, nur einen Verteidigungskrieg zu führen. Sein Zweck sei dann erreicht, wenn die Sicherheit für die freie Entwicklung der Monarchie gewährleistet sei
  • In Österreich–Ungarn bestünden keine Privilegien für die verschiedenen Nationen. Die Slawen würden immer dieselben Rechte wie die Deutschen besitzen. Man verkenne im Ausland die Gefühle jener Slawen, die Kaiser und Reich treu seien.
Polzer-Hoditz, 325, 597-598 datiert die “Richtlinien des Grafen Czernin” mit 18. Februar 1917; die Daten variieren: Griesser–Pecar, Mission Sixtus, 91-92. gibt den 19. Februar 1917 als Übergabedatum an; Sixte de Bourbon, L` Offre, 58–60 nennt den 20. Februar 1917; Fester, 251 den 21, Februar 1917.
[xxxvi]Vgl. Polzer–Hoditz 598; Sixte de Bourbon, L` Offre, 60 – 61; Griesser–Pecar, Mission Sixtus, 93:
  • ad 3: Wir werden Frankreich unterstützen und mit allen Mitteln auf Deutschland einen Druck ausüben
  • ad 4: Wir haben die größten Sympathien für Belgien und wissen, dass ihm Unrecht geschehen ist. Entente und wir werden die großen Schäden vergüten
  • ad 5: Wir stehen absolut nicht unter deutscher Hand; so haben wir gegen Deutschlands Willen nicht mit Amerika gebrochen. Bei uns die Meinung, Frankreich stehe ganz unter englischem Einflusse
  • ad 7: Auch Deutschland
  • ad 8: Bei uns gibt es keine Privilegien für einzelne Völker, die Slaven vollständig gleichberechtigt. Einheit aller Völker und Treue zur Dynastie. Unser einziges Ziel ist, die Monarchie in ihrer jetzigen Größe zu erhalten.
[xxxvii] Sixte de Bourbon, L` Offre, 60 – 62.
[xxxviii] Sixte de Bourbon, L` Offre, 62 – 63.
[xxxix] Zeltner, 147: am 24. Februar kam das Telegramm Tarnowskis nach Wien:” […] Präsident [Wilson] soll zur Ansicht gelangt sein, daß längeres Fortbestehen jetziger unaufgeklärter Situation nicht mehr möglich und daß er, falls binnen nächster Tage Lösung U – Bootfrage zwischen uns und Amerika keinen Fortschritt aufweise Beziehungen abbrechen müsse. […]” Tarnowski ersucht am selben Tage um wenigstens <geringes Entgegenkommen>, damit er den Präsidenten von seinem Entschluß abbringen könnte.
[xl] Meckling, 47: Czernin telegraphierte am 20. Februar 1917 an Tarnowski, er möge einen Vorschlag machen, wie man, ohne sich von Deutschland zu trennen, den Bruch mit den USA verhindern könne. Ähnlich war der Standpunkt Kaiser Karls in einem Gespräch mit dem schweizerischen Botschafter: DDS, 6, 512 ( Nr. 280):Wien, 1917 Februar 21: Bourcart an Hoffmann; zum deutschen Einfluß auf die österreichisch – ungarische Position gegenüber den USA: Scherer- Grunewald, 2, 85 (Nr. 52): Wien, 1917 April 8: Wedel an Zimmermann:”[…]In Sachen Amerika [ Rückberufung des österreichisch- ungarischen Botschafters Tarnowski am 6. April 1917] hat Czernin sich ordentlich benommen. Im Februar habe ich ja ziemlich nachgeholfen, aber seitdem er einmal den richtigen Entschluß gefaßt hat, ist er fest geblieben und hat allerhand Versuchen von verschiedenen Seiten widerstanden.[…]”
[xli] BAR, E 2300, Wien 32: Wien, 1917 April 4: Bourcart an Bundesrat: Charakteristik Penfields:”[…] Zudem steht man hier allgemein auch in diplomatischen Kreisen – den politischen und auch sonstigen Talenten – des Mr. Penfield ziemlich skeptisch gegenüber und ist man davon fest überzeugt, dass dieser seinen hiesigen Posten dem riesigen Vermögen seiner Frau, welches Wilsons Wahlkampagne durchzuführen half, verdankt. Penfield ist, glaube ich, im Grunde seines Herzens ein ganz  guter Mensch […] er ist aber daneben der Typus des eingebildeten eitlen amerikanischen Protzes, <wie er im Buche steht>, und die Penfield Anekdoten, die in der Gesellschaft zirkulieren, sind schon nicht mehr zu zählen, so spricht er z. B. von sich selbst meistens in der dritten Person […] Diese Eigenschaften verhindern den amerikanischen Botschafter indessen keineswegs für die Aufrechterhaltung guter Beziehungen zu der Monarchie (nach meinem Dafürhalten aufrichtig) bestrebt zu sein, wenn es schon nur darum war, um sich in der glänzenden Stellung eines Ambassadeurs zu erhalten, der mit Erzherzögen und Fürsten auf beinahe gleichberechtigtem Fusse verkehrt.[…]”; vgl. dazu die Schilderung Penfields von der österreichischen Situation: Papers of Woodrow Wilson, 41, 300-301: Wien, 1917 Jänner 22: Penfield an Lansing.
[xlii] Papers of Woodrow Wilson, 41, 267-268: Washington, 1917 Februar 21: Lansing an Wilson mit chiffrierter Beilage für Penfield. Nach Steglich Friedenspolitik, 1, 24-25, ging dieser Schritt von Lloyd George aus,”[…] der dabei einer Anregung Wilsons folgte[…].”
[xliii] Vgl. unser Kapitel V.
[xliv] Papers of Woodrow Wilson, 41, 297-298: Wien, 1917 Februar 27: Penfield an Lansing; Meckling 46.
[xlv] Papers of Woodrow Wilson, 41, 297-298; Wien, 1917 Februar 27: in dem Bericht Penfields an Lansing Memorandum Czernins.
[xlvi] Papers of Woodrow Wilson, 41, 313: Washington, 1917 März (3?): Wilson an Lansing mit chiffrierter Beilage für  Penfield :”[…]This Government is loath to believe that Count Czernin is unwillingly to obtain for his country certain advantges which this Government feels might be obtained under existing conditions which may not continue long and may not come again.[…]”
[xlvii] Zeltner, 147 – 148: Czernin telegraphierte am 26. Februar1917 an Tarnowski zum  U -Bootkrieg :”[…]Mein auch auf Unterredung mit Mr.Penfield basierter Eindruck geht dahin, daß Abbruch mit uns noch nicht nahe bevorsteht.[…]” Tarnowski empfiehlt im nächsten Telegramm die Erklärung einer Einschränkung des U – Bootkrieges auf die Adria. Czernin am 27. Februar 1917 dazu:”[…]Meine Unterredungen mit dem  amerikanischen Botschafter geben mir die Überzeugung, daß Amerika vorerst weder einen Krieg mit Deutschland noch den Abbruch der Beziehungen mit uns wünscht.[…]”
[xlviii] Meckling, 46; Steglich, Friedenspolitik, 1, 25; Papers of Woodrow Wilson, 41, 398-399: Wien, 1917 März 13: Penfield an Lansing über seine Gespräche mit Czernin, Übermittlung des Czernin` schen Memorandums vom 13. März 1917 “[…]It is absolutly out of the question to seperate Austria from her Allies the Minister asserts with emphasis.[…]There are rumors of Austria Hungary tiring of the overlordship of Berlin, but fear alone is enough to stifle any governmental expression of this.”
[xlix] Meckling, 46; Papers of Woodow Wilson, 41, 421- 422: Washington, 1917 März 17: Lansing an Wilson.
[l] Meckling, 46-47; vgl. unser Kapitel V.
[li] Czernin, 381-388: Note des Grafen Czernin an die amerikanische Regierung vom 5. März 1917, bes. 387: “[…]Übrigens darf bemerkt werden, daß die österreichisch–ungarischen Tauchboote nur in der Adria und im Mittelmeere operieren, und daß daher eine Beeinträchtigung amerikanischer Interessen durch die k.u.k. Kriegsschiffe kaum zu besorgen ist.[…]”
[lii] Meckling, 48; Papers of Woodrow Wilson, 41, 477 – 478: The White House, 1917 März 27: Wilson an Lansing über den Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Österreich- Ungarn: “[…] In any case Penfield should express again to Count Czernin our deep regret that the Austro- Hungarian Governement should have felt itself obliged to join Germany in its sub-marine policy and so interrupt relations which we had hoped might remain friendly in form as well as in fact. In short, he ought to make it plain to Count Czernin that we are acting without feeling in this matter, and merely on principle[…].”
[liii] Am 26. April 1915 sagten die Alliierten Italien folgende Gebiete der Österreichisch- ungarischen Monarchie zu: Trentino, Südtirol bis zu seiner natürlich geographischen Grenze (Brenner), Stadt und Gebiet von Triest, die Grafschaften Görz und Gradiska, ganz Istrien bis zum Quarnero, Voloska, Inseln an der dalmatinischen Küste. Text des Londoner Vertrages: Czernin, 377 – 380; dazu Caira – Thalmann, 60- 65.
[liv] Sixte de Bourbon, L `Offre, 64-68; bei Brook-Shepherd, Um Krone und Reich, 85, falsche Daten und Fakten.
[lv] Sixte de Bourbon, L` Offre, 69-70.
[lvi] Sixte de Bourbon, L` Offre, 70-72, 104.
[lvii] Sixte de Bourbon, L `Offre, 70-72.
[lviii] Polzer- Hoditz, 599: Anhang VIII nach Sixte de Bourbon, L `Offre, 74 – 75; Griesser – Pecar, Mission Sixtus, 99 – 100 unvollständig.
[lix] Sixte de Bourbon, L`Offre, 80 – 82; Griesser – Pecar, Mission Sixtus, 128.
[lx] Sixte de Bourbon, L ‘Offre, 82-83; Steglich, Friedenspolitk, 1, 37; Griesser – Pecar, Mission Sixtus, 129-131.
[lxi] Sixte de Bourbon, L ‘Offre, 40, 78 – 79 dazu UR, Nrn. 34 und 35.
[lxii] UR, Nr. 34; dazu Polzer- Hoditz, 332: “[…]Es scheint mir außer Zweifel zu stehen, daß der Brief das Ergebnis eingehender Beratung und wechselnder Entwürfe in gemeinsamer Arbeit war, an der Prinz Sixtus teilnahm.[…]”; Griesser – Pecar, 146 – 147 eher umständlich, berichtet, sich auf ein Interview mit Kaiserin Zita beziehend:” […]der Kaiser habe den ganzen 24. März mit dem Formulieren und Niederschreiben des Briefes verbracht, wobei er, sofern es sich um technische Details handelte – ständig auch mit Czernin telephoniert habe.[…]”
[lxiii] DDS, 6, 513 (Nr.280): Wien, 1917 Februar 21: Bourcart an Hoffmann
[lxiv] Scherer – Grunewald, 2, 299 (Nr. 181) Anm.3: [o. O., 1917 August 1]: unsignierte Note. Gespräche mit Michaelis.
[lxv] UR, Nr.34.
[lxvi] Werkmann, Deutschland als Verbündeter, 209, bringt die Eintragungen Ledochowskis im Flügeladjutantenbuch vom 23. März 1917, 8 Uhr? (T. Erdödi), 9 Uhr 30 Min[nister]d[es]Äuß[eren] G[ra]f Czernin, bis 10 Uhr 45; Erdödi, 96–97 gibt als Uhrzeit des Besuches sieben Uhr an. Griesser- Pecar, Mission Sixtus, 132 folgt Erdödi.
[lxvii] Sixte de Bourbon, L `Offre , 83-89.
[lxviii] Vgl. UR, Nr. 43: außenpolitische Direktiven Kaiser und König  Karls an Czernin  o.0., o.D.(1917):”[…]Ein Abweichen vom deut[schen] Bündnis wäre unmöglich, denn erstens würde es uns in einen Konflikt mit Deutschland führen und zweitens würden unsere braven Deutsch[en] und Magyaren dies nicht vertragen.[…] Gerade so wie wir für die territoriale Integrität  D[eutschlands] sogar Opfer bringen wollen, so muß sich auch Deutschland für unsere Integrität einsetzen. Wird unser Vorschlag angenommen, so wollen wir bis zum letzten Blutstropfen für D[eutschland] eintreten. Wird er nicht angenommen, so behalten wir uns freie Hand vor, eventuell S[onderfrieden].”; vgl. auch unser Kapitel VIII.
[lxix] Vgl. dazu auch AE, Stati Ecclesiastici, 216, Vol. III, Fasc. 9 –  11, Prot. 15.428: München, 1917 Juni 10: Pacelli an Gasparri: “[…] Per ciò che concerne l`Italia, si pensa qui che la pace fra essa e l`Austria sarà la più difficile a concludere. L’Italia accampa aspirazioni territoriali, che l`Austria […] non intende ora  assolutamente di soddisfare. Tutto l` Impero con tutte le sue nazionalità é d`accordo col Governo che l`Italia non debba ottenere un palmo di territorio austriaco. Chi parla in Austria di cessione del Trentino si espone al pericolo di essere accusato di alto tradimento ed eccita lo sdegno generale.[…]”
[lxx] Nach dem Bericht Spitzmüllers, 223, war Czernin damals zum Bruch des deutschen Bündnisses entschlossen.
[lxxi] Vgl. UR, Nrn. 34a und 35 die fehlenden Texte im Entwurf Czernins und  das Memorandum Czernins an Kaiser Karl vom 20. März 1917: Nowak, Sturz der Mittelmächte, 420 – 428.
[lxxii] Steglich, Friedensangebot, 1, 41.
[lxxiii] Sixte de Bourbon, L `Offre, passim 84 – 91.
[lxxiv] Sixte de Bourbon, L `Offre, 92.
[lxxv] Brook- Shepherd, Um Krone und Reich, 86 – 87; übernommen von Griesser – Pecar, Mission Sixtus, 144; Erdödi, 98, dementiert den Besuch Czernins in der  Landskrongasse. Czernin bestätigt ihn: Kann, Sixtusaffäre, 32 (= Typoscript A), vgl. unseren Anhang 2.
[lxxvi] Griesser – Pecar, 143 – 144; nach Erdödi, 99, fand der zweite Besuch der Prinzen in Laxenburg am Morgen des 24. März 1917 statt.
[lxxvii] UR, Nr.87a.
[lxxviii] UR, Nr. 35.
[lxxix] UR, Nr.87a ; vgl. TS 3516 (Xavier de Bourbon de Parma):”[…]Bei diesen Verhandlungen war [ von Kaiser Karl] sowohl, wie von meinem Bruder Sixtus, als auch vom Präsidenten Poincaré, dem  Ministerpräsidenten Briand und seinem Nachfolger Ribaut (sic!), dann vom König von England und Lloyd George das Ehrenwort verlangt worden, daß diese Verhandlungen und Schriften bis zum event[uellen] Waffenstillstand streng geheim bleiben würden. Und sollte dennoch eine Unvorsichtigkeit den Inhalt preisgeben, würden diese Verhandlungen und Dokumente als nichtig und unbestehend erklärt werden.[…]”
[lxxx] Griesser- Pecar, Mission Sixtus, 150–151 nach den Originaldokumenten; Erdödi, 99, spricht irrtümlich von der Abfahrt am 24. März 1917.

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